Kurt-Tucholsky-Schule: Umwandlung wäre zum Nachteil für betroffene Schüler*innen 

Ratsfraktion
Veröffentlicht am: 24. Oktober 2022

Im heutigen Schulausschuss schlägt die Stadtverwaltung in einer Vorlage die Umwandlung der Kurt-Tucholsky-Hauptschule in Neubrück in eine Gesamtschule vor. Die Bezirksregierung hat sich gegen die Umwandlung ausgesprochen, ebenso die Schulkonferenz. Auch die GRÜNEN-Fraktion ist von dem Vorschlag der Verwaltung nicht überzeugt. Gemeinsam mit den Bündnisfraktionen CDU und Volt werden die GRÜNEN einen Änderungsantrag für den Erhalt der Hauptschule vorlegen. Eine Umwandlung in eine Gesamtschule soll zu einem späteren Zeitpunkt nochmals geprüft werden, sobald sich die Rahmenbedingungen vor Ort verbessert haben.

In einer gründlichen Analyse hat die GRÜNEN-Fraktion die möglichen Vor- und Nachteile einer Umwandlung abgewogen, gerade vor dem Hintergrund des großen Bedarfs an neuen Gesamtschulplätzen. In der Gesamtschau könnte zwar schon im nächsten Jahr ein erster Gesamtschuljahrgang in Neubrück starten, allerdings unter sehr schwierigen Bedingungen.

Die Hauptschulklassen sind deutlich kleiner als übliche Gesamtschulklassen. Naturwissenschaftliche Räume und Fachräume für Informatik müssten laut Verwaltung von beiden Schulen gleichzeitig genutzt werden. Die beengte Raumsituation könnte laut Verwaltung auch dazu führen, dass es ein Jahr ohne Aufnahme neuer Schüler*innen gibt. Für das im Lehrplan von Gesamtschulen geforderte Fach Gestaltende Kunst sind gar keine Fachräume vorhanden, hierfür müsste die Aula genutzt werden. Hinzu kommt, dass das Konzept der bestehenden Hauptschule mit Blick auf Bildungsgerechtigkeit und Inklusion sehr gut für die Schüler*innen funktioniert, was auch die Bezirksregierung bestätigt.

Bärbel Hölzing-Clasen, Schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Kölner Rat, sagt:
„Wir brauchen vollwertige neue Gesamtschulen für Köln. Es hilft niemandem, aus einer gut funktionierenden und stark nachgefragten Hauptschule eine Gesamtschule zu machen, die von Anfang an mir vielen Hindernissen kämpfen muss. Für die Schüler*innen wäre es ein Bärendienst. Wir erwarten eine zügige Vorlage des von der Verwaltung angekündigten Stärkungspakets, das aufzeigen soll, wo und wann neue, vollwertige Gymnasial- und Gesamtschulplätze an den Start gehen. Zusätzlich sollte die Verwaltung unseren Vorschlag für einen vorgezogenen Interims-Betrieb der geplanten Gesamtschule Fitzmauricestraße in Köln Ossendorf ermöglichen, was keinerlei Konflikte mit anderen Schulformen erzeugen würde.“

Hintergrund: Gemeinsam mit den Fraktionen CDU, SPD, DIE LINKE und Volt hatten die GRÜNEN im vergangenen Schulausschuss in einem Dringlichkeitsantrag den vorgezogenen Interims-Betrieb der Gesamtschule Fitzmauricestraße schon für das Schuljahr 2023/24 beschlossen. In Ossendorf stehen in direkter Nähe zur Fitzmauricestraße 60 ungenutzte Container auf dem Gelände der Grundschule an der Wilhelm-Schreiber-Straße. Diese Räume könnten für das Interim genutzt werden.  Vgl.:https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=895756&type=do

Zur Verwaltungsvorlage:
https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=109439

Zum Änderungsantrag (gemeinsam mit CDU und Volt):
https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=900812&type=do


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