Der Ortsvorstand der GRÜNEN Nippes zeigt sich enttäuscht von den überarbeiteten Planungen zur Umgestaltung der Neusser Straße in Köln-Nippes, welche im Rahmen einer Bürger*inneninformation am 7. Oktober 2019 um 18 Uhr im Altenberger Hof öffentlich vorgestellt werden. Im Vergleich zu der von der Verwaltung ursprünglich erarbeiteten und im Rahmen einer Bürgerbeteiligung weiterentwickelten Planung aus 2017, die von den GRÜNEN für zustimmungsfähig gehalten wurde, folgten nun Änderungen, um eine mehrheitsfähige Beschlussfassung in der Bezirksvertretung herbeizuführen.
Dabei wird noch immer das Auto als zentrales Fortbewegungsmittel herausgestellt – obwohl die Notwendigkeit einer klimafreundlichen Verkehrswende immer dringlicher ist und es immer mehr Menschen gibt, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind und auf das Auto verzichten.
Auf Kosten der Fußgänger*innen wurden zusätzliche Flächen als Doppelparkplätze umgewandelt, womit Passanten, Lastenrädern oder der Außengastronomie wertvoller Raum genommen wird. In Höhe der Kreuzung Wilhelmstraße wurde ein innovatives Shared-Space-Konzept, welches zu einer Entschleunigung des Straßenverkehrs führen könnte, durch eine Ampelanlage ersetzt. Nach wie vor sind die Fahrradstreifen, wie auch von vielen Verbänden bereits formuliert, zu schmal bemessen.
„Die neu vorgelegten Planungen zeugen von der Rückwärtsgewandtheit der Verkehrspolitik im Bezirk. Anstatt die Umgestaltung der Neusser Straße für eine zukunftsfähige Verkehrswende zu nutzen, wird das Auto auf der Neusser Straße weiter privilegiert behandelt. Notwendig wäre es, die Verkehrsfläche neu zu verteilen und dem Fuß- und Radverkehr mehr Platz zu geben. Bereits während der Bürgerbeteiligung wurde zum Beispiel vorgeschlagen, die Neusser Straße in eine Einbahnstraße umzuwandeln“ erklärt Vorstandsmitglied Thomas Eichmüller.
„Die Neusser Straße ist Kölns erste ‚Klimastraße‘, auf der im Sinne einer Smart City Energieprojekte von optimaler Gebäudeisolierung über Ladestationen für Elektrofahrzeuge bis zur Low-Energy Straßenbeleuchtung umgesetzt werden. Die aktuellen Planungen zur Umgestaltung konterkarieren das und stellen weiterhin das Auto in den Mittelpunkt. Dies ist eine verpasste Chance für eine ökologischere Verkehrswende in Köln“, ergänzt Ulrike Gansen, Sprecherin des Ortsverbandes.
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