Ehrenfeld

Position der GRÜNEN Ehrenfeld zur Umgestaltung der Venloer Straße

Unser Grünes Herz schlägt für die Venloer Straße. Sie ist DAS Zentrum unseres lebenswerten Bezirks! Stau- und Lieferchaos machen sie jedoch seit Jahren zur stressigen Konflikt- und Gefahrenzone für Fußgänger-, Radfahrer- und AutofahrerInnen gleichermaßen. Wir Grüne kämpfen daher schon lange beharrlich um Lösungen für eine lebendige, aber vor allem sichere Venloer Straße für alle, konnten dafür bislang aber keine politischen Mehrheiten gewinnen. Wir begrüßen daher nun ausdrücklich den Beschluss des Verkehrsausschusses zur Umgestaltung der Venloer Straße.

Eine umfassende Neugestaltung der gesamten Strecke zwischen Innerer und Äußerer Kanalstraße ist auch deshalb überfällig, weil sich die Mobilität der Menschen und damit auch die Anforderungen an eine zukunftsfähige Venloer Straße rasant ändern: Immer mehr Radverkehr macht sie mit aktuell über 2 Mio. Fahrten pro Jahr zur am stärksten befahrenen Radverkehrsroute Kölns, immer mehr FußgängerInnen schieben sich auf zu engen Gehwegen an parkenden Autos vorbei, die KVB-Linien 3, 4 und 13 sind immer stärker ausgelastet, der Autoverkehr ist hingegen rückläufig. Die Zeit für eine Umgestaltung der Venloer Straße ist also mehr als reif! Wir, der Ortsverband Ehrenfeld der Partei Bündnis 90/DIE GRÜNEN, fordern daher:

  • Maximale Reduzierung des motorisierten Verkehrs: Die Venloer ist nicht der Autobahnanschluss der Innenstadt, sondern das eigenständige Zentrum unseres Bezirks! Deshalb wollen wir die derzeitige Durchfahrtmöglichkeit brechen, ohne die Erreichbarkeit der mehr als 30 Seitenstraßen und umliegenden Wohnquartiere einzuschränken. Gegenläufige Einbahnstraßen, z.B. vom Ehrenfeldgürtel stadtein- und stadtauswärts abgehend, sind dafür ein sehr wirksames Mittel. Aktuelle Modellrechnungen der Stadt Köln weisen darauf hin, dass sich so bis zu 75% des derzeitigen Autoverkehrs aus dem Stadtteil heraushalten lässt.
  • Entschleunigen: Auf der Venloer Straße sind zu jeder Tageszeit zahlreiche Fußgänger- und RadfahrerInnen unterwegs, darunter viele Kinder. Die Einrichtung von Tempo 20-Zonen, z.B. als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich, würde zu ihrer Sicherheit und einer grundsätzlichen Entspannung beitragen. Darüber hinaus ist auch diese Maßnahme dazu geeignet die Venloer für Durchgangsverkehr unattraktiver zu machen.
  • Radverkehr aus der Gosse holen: Die Grüne Venloer soll vor allem auch für die vielen RadfahrerInnen, die die Straße täglich nutzen, großzügig und sicher ausgebaut werden, um sie endlich aus den schmalen, unebenen und oft zugeparkten Schutzstreifen in der Gosse zu holen. Auf Grund der mehr als 2 km langen Strecke sind unterschiedliche Lösungen denkbar, z.B. eine bauliche Trennung vom Autoverkehr oder gemischt in Form einer Fahrradstraße oder gar Shared Spaces. Entscheidend für uns ist, dass die jeweils am besten geeignete Führungsform des Radverkehrs genutzt wird, um die Venloer vor allem auch für FußgängerInnen sicher nutzbar zu machen und Konfliktzonen jeweils bestmöglich zu entschärfen.
  • Flanieren statt Parken: Trotz meist freier Parkhäuser dominieren parkende Autos das Bild der Venloer Straße. Dieser Platz gehört aber den Menschen, nicht den Autos! Wir fordern daher eine maximale Reduzierung der Parkplätze. Hier können Zonen für FußgängerInnen, Außengastronomie, Lieferzonen, Sitz- und Spielgelegenheiten oder Flächen für Begrünung entstehen, entspannt und lebenswert. Gewinner dieser Maßnahme wären auch Handel und Gastronomie, da sich dann mehr Menschen gerne und länger dort aufhalten.

Wir werden für unsere GRÜNE Vision einer lebendigen und sicheren Venloer Straße weiter konsequent kämpfen. Auf unsere Initiative wurden bereits erste Schritte in die Wege geleitet. So haben wir z.B. die Abstufung von einer Bundes- zu einer Gemeindestraße angestoßen, als sich im Sommer 2019 dafür endlich eine Mehrheit in der Bezirksvertretung fand. Damit werden die notwendigen Vorbedingungen zukünftiger Planungen geschaffen, um die Venloer endlich menschen- statt autofreundlich zu gestalten - mit sicheren Rad- und Fußwegen, temporeduzierten Zonen, Grünflächen und Orten zum Verweilen.