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Pressemitteilung zum Waidmarkt

15.03.24 –

Keine Autos mehr auf dem Waidmarkt - stattdessen mit den Planungen für eine Platzgestaltung beginnen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und die einmalige Chance nutzt, die Fläche des Waidmarktes zu verdoppeln!


Bereits seit November 2020 ist die Durchfahrt für den Bus, Auto- und Radverkehr gesperrt. Diese Sperrung kann als einer der längsten und erfolgreichsten Verkehrsversuche Kölns bezeichnet werden.

Es wurde in diesen vier Jahren deutlich, dass es nicht nötig ist, diesen Straßenzug wieder für Autos und Busse zu öffnen. Vielmehr bietet eine dauerhafte Sperrung die besondere Chance, diesen Platz mit seinem historischen Josefsbrunnen und der Basilika St. Georg nicht nur aufzuwerten, sondern zu erweitern: Die Platzfläche des Waidmarkt würde sich verdoppeln, wenn der Abschnitt Löwengasse bis zum Georgsplatz hinzugenommen wird.

Die heutige Baustellensituation lässt den traumatischen Zusammenbruch des Stadtarchivs nur noch erahnen: Inzwischen, nach 15 Jahren, kennen viele Jüngere den Waidmarkt tatsächlich nur als »das Loch«. Die Erinnerungen an das Unglück und an Kevin und Khalid, die damals ums Leben kamen, verblassen immer mehr. Deshalb unterstützen wir nachdrücklich die Bemühungen aller Initiativen, die sich für ein würdiges Gedenken und eine weitgehend neue Gestaltung des Waidmarkts einsetzen!
Der Vorstand des Ortsverband Innenstadt/Deutz der GRÜNEN Köln fordert daher die Verantwortlichen von KVB, Arge und Stadtverwaltung sowie die Mitglieder der politischen Gremien
auf, alles dafür zu tun, dass


➜ unverzüglich mit den Planungen für die Platzgestaltung und der Erweiterung des Waidmarkts beginnen wird. Hierzu ist eine Beteiligung vorzusehen, die über die bestehenden Initiativen hinaus, das Seniorenwohnhaus An St. Georg, das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und die Kaiserin-Augusta-Schule mit ihren 2.300 Schüler:innen und Lehrer:innen einschließt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Rahmen der Erweiterung der Kaiserin-Augusta-Schule eine Mehrzweck-Sporthalle auf einem großen Teil des heutigen Baustellengebiets errichtet werden soll.


➜ die weiteren Prüfungen zur Wiedereröffnung des Waidmarktes für den Kfz-Verkehr einzustellen, um mit den eingesparten Ressourcen einen mehrstufigen Plan in Abhängigkeit zum Baufortschritt zur Erweiterung und Attraktivierung des Waidmarktes zu entwickeln und diesen möglichst im ersten Quartal 2025 öffentlich zu machen.


➜ die bisherige Umleitung des Radverkehrs über die Löwengasse, Follerstraße und Georgstraße in eine dauerhafte Radverkehrsinfrastruktur überführt wird. Die bisherige Führung wird nach Aussage der KVB temporär weiterhin benötig. Sie stellt darüber hinaus eine wichtige Radverkehrsverbindung dar, die leider nur sehr unzureichend ausgebaut ist. Da es sich hier auch um eine Schulwegplanung handelt, sind neben den beiden Gymnasien auch die LVR-Severin-Schule einzubeziehen.


➜ diese neue Radverkehrsführung, wie die seitens der KVB angekündigte direkte Öffnung des Waidmarktes für den Radverkehr in der wichtigen Achse Severinstraße – Hohe Pforte mit dem Runden Tisch Radverkehr Innenstadt abgestimmt wird.


Wir drängen darauf, dass all dies kurzfristig angegangen wird. Auch sind wir uns mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker einig: Diese Wunde mitten in der Kölner Innenstadt muss geheilt werden!
Dabei geht es nicht nur darum, den notwendigen Heilungsprozess in Gang zu setzen, sondern einen Prozess einzuleiten, der deutlich über eine reine Wundversorgung hinausgeht und die der jetzt die Chance ergreift, den Waidmarkt nachhaltig und zukunftsorientiert zu entwickeln – dies insbesondere mit Blick auf die Folgen, die sich aus dem Klimawandel ergeben und der Selbstverpflichtung bis 20235 Klimaneutral zu werden.