Aktuelles / Pressemitteilungen

Pressemitteilung zur Bühne Schaafenstraße an Karneval

10.01.24 –

Pressemitteilung zur Bühne Schaafenstraße an Weiberfastnacht


Angesichts des bevorstehenden Karnevals und der damit verbundenen Bühne die zusätzlich nahe der Schaafenstraße aufgestellt und bespielt werden soll, möchten wir, der Ortsverband Innenstadt/Deutz der Grünen Köln darauf hinweisen, wie wichtig es ist, die Sicherheit der queeren Szene zu gewährleisten. Wir appellieren an die politischen Gremien, die Stadtverwaltung und insbesondere an den Veranstalter, Die Grosse von 1823, die neue Feierzone und die Bühne, die erstmalig auf den Ringen in Höhe der Schaafenstraße zu Weiberfastnacht eingerichtet wird, so auszulegen, damit die Schaafenstraße ihren besonderen Charakter und sicheren Raum für queere Jeckinnen und Jecken behält.


Insbesondere muss verhindert werden, dass die Schaafenstraße zu einem Zuweg für die Feierenden auf den Ringen wird. Auch muss den leider zunehmenden homophoben Übergriffen mit besonderen und verstärkten Maßnahmen begegnet werden.


„Die größte Gefahr sehen wir darin, dass wir durch diese Bühne Menschen zur Schaafenstraße einladen, die nicht nur den Safe Space der Queeren Community gefährden, sondern auch tatsächlich den Menschen den Platz wegnehmen, die auf diesen Ort angewiesen sind.“ So Katja Poredda, Sprecherin des grünen Ortsverbands der Innenstadt.


Wir begrüßen es sehr, dass auf den Ringen ein Alternativprogramm geschaffen werden soll, doch dass nun die Bühne an der Schaafenstraße als Alternative zur Zülpicher Straße angeboten wird, halten wir für deutlich zu kurz gegriffen. Nicht nur, dass mit 320.000 Euro eine sehr beachtliche Summe allein für die Bühnenanlage und das Programm investiert wird, sondern auch, dass parallel dazu nicht die Vorschläge des Runden Tisches aufgegriffen wurden, die Feiermeile Zülpicher Straße durch eine pragmatische Rekultivierung des Straßenkarnevals zu entlasten und den Karneval eben mit beson-deren Angeboten in die Veedel zurückzuholen. Hierfür hätte man auch Geld in die Hand nehmen müssen, wenn man es mit dem Entwickeln von Alternativen wirklich ernst meint.


Am Montag, 15.01.24, findet eine Sondersitzung der Bezirksvertretung Innenstadt statt, bei der sich u.a. die betroffenen Wirt:innen mit politischen Vertreter:innen austauschen. Wir möchten dazu anregen, dass zu dieser Sitzung auch die beteiligten Planer:innen des Veranstalters, wie auch die maßgeblichen Expert:innen der Verwaltung und Kölner Polizei hierzu eingeladen werden, insbesondere der Queerbeauftragte der Kölner Polizei Thorsten Helmers.


Wie viele Kölnerinnen und Kölner sind wir sehr enttäuscht, dass es trotz der langen Vorlaufzeit und diverser Runder Tische und Beiräte nicht gelungen ist, die Uniwiesen als Teil des besonders schützenswerten Inneren Grüngürtels den Feiernden zu entziehen. Ähnliches gilt für die angrenzenden Wohnquartiere, deren Bewohner:innen nicht erkennen können, wie sich ihre Situation durch die sich abzeichnenden Maßnahmen verbessern würde.


In diesem Sinne wünschen wir allen Beteiligten und Verantwortlichen das notwendige Augenmaß und die Sensibilität für die anstehenden Beratungen und Planungen, eine gute Umsetzung, sowie für die dann schon bald anstehende Session 2024/25, damit sich wirklich alle Kölnerinnen und Kölner gemeinsam mit Karnevalsgästen auf die närrische Zeit freuen können.