„Das Otto-Langen-Quartier soll für alle da sein“

Einst war das Otto-Langen-Quartier ein wichtiger Industriestandort im Rechtrheinischen. Doch wo früher der Konzern KHD seine Motorenwerke betrieb, findet man heute nur verlassene Industriedenkmäler. Leer, ungenutzt und in teilweise schlechtem Zustand.   

Die Grünen im Kölner Rat arbeiten schon lange aktiv daran, den Standort für die Bevölkerung nutz- und erlebbar zu machen. Nachdem vor zwei Jahren das Künstlerkollektiv „raum 13“ ausziehen musste, herrschte mehr oder weniger Stillstand rund um das Gelände. Nicht jedoch in unsere Bemühungen.

Unter Mitwirkung der Grünen Abgeordneten im Landtag von Nordrhein-Westfalen kam es zu einem Haushaltsbeschluss auf Landesebene. Dadurch eröffnen sich womöglich neue Spielräume dafür, Landesgrundstücke per Direktvergabe an Kommunen zu veräußern. Im NRW-Haushaltsgesetz heißt es, dass landeseigene Grundstücke für „kommunale Zwecke oder für die Errichtung von öffentlich gefördertem Wohnraum“ direkt und ohne Ausschreibung verkauft werden dürfen.

Was das genau für das Otto-Langen-Quartier bedeutet, erklärt Sabine Pakulat, Grünes Ratsmitglied und Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses:

„Durch den Beschluss auf Landesebene haben sich die Chancen auf einen Direkterwerb verbessert. Für uns Grüne im Kölner Rat ist schon lange klar, dass wir das Otto-Langen-Quartier gemeinwohlorientiert und nachhaltig entwickeln wollen. Mit seinen Industriedenkmälern ist das Gelände ein ganz besonderer Ort im Rechtsrheinischen. Hier soll ein Quartier entstehen, dass bezahlbaren Wohnraum, Kultur, Arbeit und Freizeit miteinander verbindet. Es soll für alle da sein.“

Deshalb haben wir gemeinsam mit den Fraktionen von CDU, Volt, SPD und DIE LINKE einen Antrag im Stadtentwicklungsausschuss gestellt. Darin fordern wir die Stadt Köln dazu auf, sich für den Erwerb der Teile des Otto-Langen-Quartiers einzusetzen, die im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen sind. Diesem Antrag ist die Stadt Köln sehr schnell nachgekommen, hat allerdings eine negative Antwort des Landesbauministeriums erhalten. Diese findet ihr hier: https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=981062&type=do   

Angesichts unserer großen Bemühungen, ist diese Antwort sehr unbefriedigend. Die Stadt hat gegenüber dem Land deutlich gemacht, dass wir bereit sind, unsere bisherigen Konzepte an die geänderte Gesetzeslage anzupassen. Darauf geht das Land in seiner Antwort jedoch nicht ein. Deshalb werden wir erneut mitteilen, dass wir mit dem Direktkauf eine gemeinwohlorientierte Entwicklung im Sinne des Landesgesetzes anstreben. 

Foto: Cornelis Gollhardt

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