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Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln und benachbarter Gebäude

SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln      

Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Kölner Rat

19.03.2009

Herrn Oberbürgermeister
Fritz Schramma
Historisches Rathaus
50667 Köln

Dringlichkeitsantrag gemäß § 12 der GeschO des Rates
hier: Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln und benachbarter Gebäude

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Antragsteller bitten Sie, folgenden Dringlichkeitsantrag in die Tagesordnung der Sitzung des Hauptausschusses am 19. März 2009 aufzunehmen.

Beschluss:
Die Verwaltung wird beauftragt, sofort ein Gutachten beim Aachener Hochschul-Institut für „Geotechnik im Bauwesen“ in Auftrag zu geben oder zu veranlassen, das an die vorliegende, in den Medien zitierte Studie anschließt. (siehe Begründung)

Zielvorgabe ist die vollständige Untersuchung der Baustelle „Nord-Süd-Stadtbahn“, insbesondere des Abschnitts „Waidmarkt“, hinsichtlich der Schlitzwandtiefe bei Anwendung sicherer Methoden. Die modellhafte Berechnung der sicheren Schlitzwandtiefen am Beispiel der Kölner U-Bahn-Haltestelle „Rathaus“ ist für die komplette Baustelle durchzuführen. Das Gutachten soll Aufschluss darüber geben, ob die sicheren Standards insoweit überall vorliegen oder Nachbesserungen durchzuführen sind.

Begründung
Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet in seiner Online-Ausgabe <link http: www.ksta.de>www.ksta.de (aktualisiert am 19.03.2009, 12:33 Uhr) wie folgt:

„Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ hat es im September 2008 offenbar Warnungen wegen unsicherer Statik-Berechnungen bei dem benachbarten U-Bahnprojekt an der Stadtbahnhaltestelle Rathaus gegeben.

Dies jedenfalls legt eine 84-seitige Studie des Aa-chener Hochschul-Instituts für „Geotechnik im Bauwesen“ nahe, die am 30. September 2008 abgeschlossen wurde. Aufgrund der „außergewöhnlichen Randbedingungen“ beim U-Bahn-Bau mit einem „sehr heterogenen Baugrund“ und starken „Wasserdruckdifferenzen“ hätten sich „übliche Berechnungsverfahren“ für die schmalen Schlitzwandbaugruben der unterirdischen Haltestellen „als auf der unsicheren Seite liegend“ erwiesen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.

Dadurch könnten „Situationen entstehen, welche nicht nur wirtschaftliche Schäden mit sich bringen, sondern unter Umständen auch Menschenleben gefährden“, heißt es dem Vernehmen nach weiterhin in der Studie.

Laut Gutachten sei der Bauherr KVB in seiner Ausschreibung davon ausgegangen, dass bei den Schlitzwänden eine Mindesttiefe von zwei Metern in die wasserundurchlässige, so genannte tertiäre Bodenschicht „ausreichend gewesen wäre“. Als die Gutachter jedoch eine als sicher geltende Methode zu Berechnung anwandten, kamen sie auf eine Mindesttiefe von sechs Metern für die Absicherung gegen einen hydraulischen Grundbruch.

Der Leiter des Aachener Institutes, Professor Martin Ziegler, erklärte am Mittwochmorgen, die in seinem Forschungsvorhaben gewonnenen Erkenntnisse ließen keinerlei konkrete Rückschlüsse auf mögliche Fehler beim Kölner U-Bahn-Bau zu.

In der Studie, gefördert vom „Deutschen Institut für Bautechnik“, ist indes mehrfach von dem Kölner Bauvorhaben die Rede. In der Einleitung zu der Arbeit steht sogar, dass Erkenntnisse, die bei der Planung der Baugruben für die unterirdischen Bahnhöfe in Köln gewonnen wurden, Auslöser für „weiter-führende Untersuchungen zur Sicherheit gegen hydraulischen Grundbruch waren“. Die modellhafte Berechnung der sicheren Schlitzwandtiefen wurde am Beispiel der Kölner U-Bahn-Haltestelle „Rathaus“ durchgeführt. Zudem soll die Studie dem Vernehmen nach in Zusammenarbeit mit einer der drei Baufirmen durchgeführt worden sein, die den südlichen Teil der Kölner U-Bahn bauen.“

Begründung der Dringlichkeit:

Die Stadt muss – falls erforderlich - schnellstmöglich in die Lage versetzt werden, auf Basis eines Gutachtens geeignete Maßnahmen zu ergreifen oder zu veranlassen.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Zimmermann                  Jörg Frank
SPD-Fraktionsgeschäftsführer     GRÜNE-Fraktionsgeschäftsführer

 

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