In der heutigen Sondersitzung des Verkehrsausschusses stand der Variantenentscheid über die Kapazitätserweiterung der Ost-West-Achse auf der Tagesordnung. Die Fraktionen reichten sowohl schriftlich als auch mündlich Fragen zur Beschlussvorlage ein. Im Fokus standen dabei neben den hohen Kosten und langen Bauzeiten des Tunnels auch der sich abzeichnende Personalmangel bei der unterirdischen Variante.
Wie wichtig das Fachpersonal ist, zeigt sich nun auch beim Ausbau der Stadtbahnlinie 13. Die Trassenerweiterung wird vorerst nicht weiter geplant. Darüber informierte die Verwaltung per Mitteilung. Die Hauptgründe für den Planungs-Stop sind demnach fehlende Stellen und mangelndes Personal innerhalb der Verwaltung.
Zur Mitteilung: https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=121421
Lars Wahlen, Verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN im Kölner Rat, sagt dazu: „Der Ausbau der Linie 13 bleibt auf unbestimmte Zeit liegen – und das, obwohl das Projekt gute Chancen hätte, von Land und Bund gefördert zu werden. Wir sehen an diesem Fall, dass die Verkehrswende nicht alleine von finanziellen Mitteln abhängig ist. Uns fehlt einfach das nötige Personal. Das Gleiche erwartet uns auch beim unterirdischen Ausbau der Ost-West-Achse. Das Projekt würde so viel städtisches Personal binden, dass auf Jahre und vielleicht Jahrzehnte kein anderes Verkehrsprojekt in Köln mehr bearbeitet werden könnte. Das zeigt: Der Tunnel blockiert die Verkehrswende, anstatt sie voranzubringen.“
Für Gesprächsstoff sorgte außerdem eine neue Anlage der Beschlussvorlage. Diese ergänzt eine Tabelle des Kriterienkatalogs um die Kosten der beiden Varianten. Von nun 51 Kriterien liegt die oberirdische Variante bei 24 vorne. Der Tunnel lediglich bei 21 Kriterien. Bei 6 Kriterien gibt es keinen klaren Vorteil für eine der beiden Varianten.
Zur Anlage:https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=996788&type=do
Lino Hammer, Vorsitzender des Verkehrsausschusses und Fraktionsgeschäftsführer der GRÜNEN im Kölner Rat, kommentiert:„Es ist gut, dass die Verwaltung die Übersicht der Kriterien ergänzt hat und nun auch die Kosten für beide Varianten dargestellt werden. Jetzt ist deutlich zu sehen, dass die oberirdische Variante in der Mehrzahl der Kriterien vor dem Tunnel liegt. Für eine gute Entscheidung darf nicht nur auf den Nutzen alleine geschaut werden, sondern der Nutzen muss auch ins Verhältnis zu den Kosten gesetzt werden. So wird deutlich, dass Kosten und Nutzen bei der oberirdischen Variante in einem besseren Verhältnis zueinander stehen als bei der unterirdischen Lösung. Dadurch sehen wir Grüne uns in unserer Position bestärkt. Immer mehr Gründe sprechen für die oberirdische Variante.“
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