Drei- bis viermal im Jahr erscheint unsere Kölner Mitgliederzeitung Mach Et. Das Heft informiert über die Arbeit des Vorstandes, der Abgeordneten, Arbeitskreise und Ratsfraktion. Wir widmen jedes Heft einem Spezialthema, um unterschiedliche Politikbereiche der Kölner GRÜNEN zu beleuchten. Wenn ihr eine Mitgliederzeitung in euren Briefkästen haben wollt, dann schreibt uns gerne unter machet@gruenekoeln.de.
Was ist nachhaltiger – ein Print- oder Online-Magazin?
Obwohl die Frage einfach scheint, ist sie tatsächlich gar nicht so leicht zu beantworten. Im ersten Moment vermutet wohl jede*r: Wer papierlos liest, rettet die Wälder und spart CO2. Etwas komplexer ist die Sache dann aber doch.
An fünf Prozessstufen lassen sich Printund digitale Produkte vergleichen: der Rohstoffgewinnung, der Herstellung, dem Versand, der Nutzung und der Entsorgung.
Für 50.000 Blatt Papier werden etwa vier Bäume benötigt. Das verursacht 3.000 Kilogramm in CO2-Äquivalenten. Durchschnittliche Berufspendler*innen in NRW (40 Kilometer Strecke nach Angabe des Landesbetriebs Information und Technik NRW) verbrauchen im Jahr 1,5 Tonnen. Demgegenüber steht die Frage, welche Metalle wo mit wie viel Energieverbrauch für unsere digitalen Endgeräte gefördert wurden. Bis zu 90 nicht wiederverwertbare Metalle sind in unseren Geräten verbaut.
Wie hoch ist der Stromverbrauch in der Produktion der Geräte? Stammt der Strom dafür aus regenerativen Quellen? 270 Kilo CO2 werden durchschnittlich bei der Produktion eines Laptops verursacht. Das entspricht etwa 70 Prozent des Energieverbrauchs während der gesamten Lebensdauer des Geräts.
Wie gelangt das Produkt zu den Leser*innen? Das war bei uns immer ein großer Posten. Bei mittlerweile knapp 3.000 Mitgliedern und einigen Interessierten war der Versand immer sehr umfangreich. Aber auch der Download auf ein Gerät verursacht Emissionen: Bei einer Übertragung von 1 GB werden je nach Stromquelle (Erneuerbare, Fossile) etwa 0,2 bis 0,3 Kilogramm CO2 freigesetzt.
Auch bei der Nutzung spielt es eine Rolle, wie viele Personen eines Haushalts ein Magazin lesen, wie lange die Zeitung gelesen wird und ob nur einzelne Teile oder mehrere Artikel gelesen werden. Liest man digital, spielt auch die Größe des Endgeräts eine Rolle: Ein Laptop oder nur ein Smartphone?
Und schließlich die Entsorgung: Wird das Papier recycelt? Bis zu sieben Mal kann ein Blatt Papier wiederverwendet werden. Genauso beim Elektroschrott: Wie und wo wird er entsorgt? 54 Millionen Tonnen Elektroschrott waren es im Jahr 2019, recycelt werden konnte davon nur knapp ein Fünftel.
Wenn man all das gegeneinander abwägt und von den nachhaltigsten Varianten ausgeht: die E-Paper-Ausgabe eines Magazins, das im Idealfall nur einmal heruntergeladen wird und auf einem kleinen Gerät gelesen wird, ist schwer zu toppen.
Deshalb hat sich der Kölner Kreisvorstand dazu entschieden, die Mach Et, diesen Kölner ‚Mitgliederrundbrief‘, ab sofort nicht mehr automatisch für alle gedruckt in die Briefkästen zu liefern. Denn was nicht abgerufen wird, verbraucht auch keine Energie. Wenn die Zeitschrift aber ungelesen in den Papiermüll wandert, hat sie sehr wohl Ressourcen verbraucht und CO2 emittiert.
Doch treue Leser*innen, fleißige Sammler*innen oder Haptik-Fans müssen sich nicht sorgen. Alle, die die Mach Et weiterhin in Papierform zugeschickt bekommen möchten, müssen sich nur bei uns melden: machet@gruenekoeln.de.
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