Bericht aus dem Ausschuss Umwelt und Grün 23. Januar 2020

Der Ausschuss begann mit einem Vortrag von Herrn Allofs vom Region-Köln-Bonn e.V. zur Klimawandelvorsorgestrategie. Längst ist der Klimawandel angekommen, so ist die mittlere Jahrestemperatur aus dem Zeitraum 1951 bis 2015 in NRW inzwischen um 1,5 Grad erhöht, die Vegetationsperiode hat sich verlängert, die Apfelbäume blühen heute im Vergleich zu den 1950er Jahren fast 14 Tage früher.  Um die Region Köln / Bonn auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten, erarbeitete der Verein Region Köln/Bonn e.V. zusammen mit Expertinnen und Experten sowie Vertretungen der lokalen Verwaltungen eine Klimawandelvorsorgestrategie. Diese anwendungsorientierte Praxishilfe wurde nun auch im Umweltausschuss vorgestellt und anregend diskutiert. Sicherlich werden wir diese Ausarbeitung im Rahmen der Überarbeitung des Regionalplans, aber auch bei vielen anderen planerischen Vorhaben zu Rate ziehen.
https://www.klimawandelvorsorge.de/home/ -- externer Link

Danach folgte die reguläre Sitzung. Nach diversen Anfragen wurde der gemeinsame Antrag aller Fraktionen und der Ratsgruppe GUT „Vernetzung von Ökosystemen auf Kölner Stadtgebiet“ beschlossen. 
Lange wurde an diesem Antrag gefeilt. Insgesamt stellt er einen guten Kompromiss dar und versinnbildlicht damit auch den Wunsch aller Fraktionen, den aktuellen dramatischen Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen, da dieser das Ökosystem insgesamt schwächt. Darüber hinaus hat eine artenarme Agrarlandschaft auch keinen Wert mehr als Naturerfahrungsraum.
Ziel des Antrags ist es, eine qualitative Aufwertung unserer Agrarlandschaft hin zu einer strukturreichen und ökologisch bewirtschafteten Kulturlandschaft zu erreichen. Die Verwaltung wurde beauftragt ein Förderprogramm zu entwickeln, um die Agrarflächen auf Kölner Stadtgebiet z.B. durch Blühstreifen ökologisch aufzuwerten. Vorhandene Biotope sollen gleichzeitig besser vernetzt werden. Dazu soll bei der Neuverpachtung von stadteigenen landwirtschaftlichen Flächen u.a. geprüft werden, ob die Fläche eine Funktion als ökologischer Trittstein besitzt oder ob Maßnahmen des Artenschutzes in den Pachtvertrag aufgenommen werden können. Das Haushaltsbündnis (CDU, GRÜNE, FDP und Gut) hat im Doppelhaushalt 2020/2021 Gelder für dieses Konzept bereitgestellt.

Erwähnenswert ist noch der Kleingartenwettbewerb "Bunte Gartenvielfalt"
Die Kölner Kleingärten können in vielfältiger Form Beiträge zur biologischen Vielfalt leisten. Gleichzeitig sind sie ein Teil des Grünsystems der Stadt. Aus diesem Grund soll der nach 2018 zweite Wettbewerb „Bunte Gartenvielfalt“ zusammen mit dem Kreisverband Kölner Gartenfreunde e.V. durchgeführt werden, diesmal unter dem Motto „100 Jahre Bunte Gartenvielfalt“. Auf Antrag der GRÜNEN wurde die Jury um ein Mitglied eines Naturschutzvereins bzw. des Beirates bei der Unteren Landschaftsbehörde ergänzt.

Unter dem TOP Mündliche Anfragen haben wir Berichte in der Presse zur angeordneten Fällung von Kirschbäumen in Kleingartenanlagen aufgegriffen. Heute sind Bäume ab einer bestimmten Höhe in Kleingärten nicht zulässig. Wir haben die Verwaltung gebeten, solche Fällungen vorerst bis zur Neufassung der Kleingartenverordnung nicht mehr anzuordnen.

Viele Vorlagen wurden auf Grund von Beratungsbedarf geschoben und werden so in der nächsten Sitzung wieder auf der Tagesordnung stehen.

Gerd Brust (umweltpolitischer Sprecher der Fraktion )

Tagesordnung des Ausschusses Umwelt und Grün

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