Große Mehrheit für Förderung der Artenvielfalt im städtischen Gebäudebestand

Arten- und Klimaschutz – praktisch und sinnvoll kombiniert

Der Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft hat in seiner aktuellen Sitzung auf Initiative der GRÜNEN im Kölner Stadtrat einen weiteren zentralen Baustein zur Erhaltung der Artenvielfalt in der Millionenstadt Köln beschlossen. Zukünftig sollen alle Modernisierungs-, Wärmedämm- und Neubaumaßnahmen an öffentlichen Gebäuden Nistplätze für gefährdete Vogel- und Fledermausarten vorhalten. Mit dem Beschluss werden ökologische und ökonomische Aspekte berücksichtigt.

„Nachdem wir im Januar dieses Jahres die Artenvielfalt bei der Freiraumplanung und der Bepflanzung in den Mittelpunkt gerückt haben, steht nun die Verantwortung der Stadt für den eigenen Immobilienbestand im Fokus. Mit dem Beschluss zeigen wir, dass angesichts der jüngsten Meldungen zu drastisch rückläufigen Zahlen vieler Vogel- und Fledermausarten, sehr wohl die Bedürfnisse des Artenschutzes mit denen einer Optimierung der Gebäudesubstanz unter einen Hut passen“, betonte der umweltpolitische Sprecher der GRÜNEN im Kölner Rat, <link internal-link internal link in current>Gerd Brust.

Das Schlüsselwort für die Abstimmung zwischen den Anforderungen für Artenschutz auf der einen und Klimaschutz auf der anderen Seite lautet: „Animal-Aided Design“ (AAD). Dabei werden die Belange der heimischen Vogel- und Fledermausarten, die wegen des starken Rückgangs an Nistplatzangeboten immer seltener werden, schon in der Planungsphase berücksichtigt. Ein Beispiel dafür ist die Planung von Nistkästen und Fledermausquartieren, die entweder an der Fassade selbst  angebracht oder in die Dämmung selbst eingebaut werden.

„Wer solche Brustkästen und Nisthöhlen frühzeitig einplant, hat bei der Realisierung vergleichsweise wenig Aufwand. Auch optisch können solche Lösungen ansprechend sein. Köln kommt damit seinen Verpflichtungen nach, die es mit der Unterzeichnung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ eingegangen ist“, so Gerd Brust abschließend.

 

Hintergrund:

Am 18. Januar 2018 hatte der Ausschuss für Umwelt und Grün den ersten Teil der GRÜNEN Initiative im Stadtrat zum Thema Artenvielfalt und Biodiversität mit großer Mehrheit beschlossen. Der bezog sich auf die bereiche Freiraumplanung und Bepflanzung. Mit dem nun beschlossenen, gemeinsamen Antrag sollen an öffentlichen Gebäuden ausreichende Lebensräume für einheimische Vogel- und Fledermausarten erhalten werden. Die Maßnahme soll dazu dienen, die auch in Köln rückläufigen Bestände zu stabilisieren und wieder zu erhöhen. Bisher spielte das Thema „AAD“ (Animal-Aided Design“) nur eine nachgeordnete Rolle. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang auch von „betierten Fassaden“.

Unterlagen im Ratsinformationssystem:

● <link https: ratsinformation.stadt-koeln.de>Gemeinsamer Antrag von GRÜNEN, CDU, SPD und Linke

 

Kontakt: Gerd Brust

verantwortlich: Jörg Frank

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