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Keine Räumung des besetzten Hauses Bonner Straße 120 in Corona-Epidemie-Zeit!

Seit ungefähr drei Wochen ist das Haus in der Bonner Straße 120 besetzt. Obdachlose Menschen, die meisten aus Südosteuropa, darunter auch einige Frauen, haben sich in Einzelzimmern eingerichtet und fühlen sich dort sicher vor Corona. 
Sie meiden die städtischen Notunterkünfte, weil sie dort zu mehreren untergebracht sind und morgens wieder mit Sack und Pack auf der Straße stehen. Sie haben außerdem Angst vor einem deutlich erhöhten Ansteckungsrisiko.

Die Kölner Verwaltung wollte das Haus in der Bonner Straße räumen lassen mit der Begründung, es gäbe eine Gesundheitsgefährdung durch starken Schwarzschimmmelbefall. Jedoch haben mehrere Augenzeugen von völlig trockenen, intakten Räume berichtet. Ich habe mir bei meinem Besuch am Dienstagmorgen selbst ein Bild gemacht und keinen Schimmel in den Räumen vom ersten bis zum fünften Stockwerk erkennen können. Noch nicht einmal modrig-muffiger Geruch ließ sich wahrnehmen. 

Unserer Ansicht nach darf eine Räumung des Gebäudes auf keinen Fall vor Beendigung der Corona-Epidemie durchgeführt werden. Für obdachlose Menschen ist es schon schwer genug sich zu schützen. Hier haben sie wenigstens einen geschützten Raum und finden ansonsten Unterstützung in den Angeboten der Kölner Wohnungslosenhilfe oder durch ehrenamtliche Helfer*innen. 

Am Dienstagnachmittag machte Dezernent Harald Rau einen Besuch vor Ort, was allseits positive aufgenommen wurde. Er überbrachte die gute Nachricht, dass die Verwaltung von einer Räumung absehen werde, solange die Corona-Krise andauere. 

Intern werden wir noch prüfen, wie es zu den Fehlmeldungen aus der Verwaltung kommen konnte.

Marion Heuser
sozialpolitische Sprecherin 

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