27.05.16 –
Im Rahmen der diesjährigen „Birlikte“-Veranstaltungen haben die Organisatoren für den 5. Juni 2016 Konrad Adam, Mitbegründer und Aktivist der rechtspopulistischen AfD, im Rahmen eines „Dialogmarathons“ eingeladen. Die GRÜNEN sind über diese Einladung der AfD sehr irritiert und halten dieses Vorgehen für besorgniserregend.
„Birlikte“ ist als Erinnerung an den rechtsextremen NSU-Terror und insbesondere auch der NSU-Attentate in der Keupstraße und Probsteigasse ins Leben gerufen worden. Die Veranstaltungen sollen zur öffentlichen Aufklärung über Ursachen und Hintergründe des rechtsextremen Terrors beitragen und durch vielfältige Diskussionsangebote den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft fördern. Lange Zeit haben die Sicherheitsbehörden den wahren Hintergrund der NSU-Attentate und –Morde nicht aufgeklärt sondern zugedeckt.
„BIRLIKTE steht für das Zusammenstehen und Zusammenleben gegen Rechtspopulismus und rechtsextreme Gewalt. Wir verbinden daher mit BIRLIKTE auch die Erinnerung und Solidarität mit den Opfern rechter Gewalt. Die Einladung der AfD kommt nun einer Verhöhnung der Opfer und der bisherigen Zielsetzungen gleich, die bislang in Köln einen breiten demokratischen Konsens fanden.“, kritisieren Marlis Bredehorst, Vorsitzende der Kölner GRÜNEN und Brigitta von Bülow, für die GRÜNEN aktiv im Bündnis „Köln stellt sich quer“.
Die Rechtfertigung der Organisatoren vom Schauspiel Köln, man könne „dem Rechtspopulismus nur wirksam entgegentreten, wenn man ihn nicht demonstrativ ignoriert oder dämonisiert“, verkennt völlig, dass die AfD auf diese Weise als vorgeblich demokratischer und die gesellschaftliche Vielfalt anerkennender Gesprächspartner hoffähig gemacht wird.
„Dieser Umgang mit der AfD zeugt von politischer Naivität. Um über die realen Ziele der AfD zu informieren und aufzuklären, bedarf es nicht eines Dialogs mit einem AfD-Funktionär bei einer Veranstaltung, die aus der Solidarität für die Opfer des rechten Terrors entstanden ist.“, so Marlis Bredehorst.
Die GRÜNEN fordern, die Birlikte-Organisatoren, vor allem das Schauspiel Köln und den WDR auf, sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und ihres Auftrags als öffentliche Institutionen bewusst zu werden und der AfD im Rahmen von Birlikte keine Bühne für demokratiefeindliche und rassistische Propaganda zu geben.
Kategorie