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Grüne spenden Lern- und Gedenkort Jawne 600 Euro

Heute jährt sich zum 65. Mal die Befreiung des KZs Auschwitz. Ein Gedenkmarsch führt heute zum Lern- und Gedenkort Jawne. Der dortige Arbeitskreis erinnert an die Gräuel des Holocausts, und an das (nach 1933 zerstörte) jüdische Leben. "Jawne" war in seinem Bestand bedroht.

27.01.10 –

Darum geht es:
www.jawne.de
Pressemitteilung
Zukunft des Lern- und Gedenkorts Jawne vorerst gesichert
Nach Monaten der Sorge um die Zukunft des Lern- und Gedenkorts Jawne ist vor wenigen Tagen, kurz vor den Gedenkveranstaltungen zur Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945, eine Einigung erreicht worden, die das Weiterbestehen der Gedenkstätte am Erich-Klibansky-Platz für mindestens ein Jahr sichert. Nach dem nun vorliegenden Mietvertrag mit der Allianz, dem Eigentümer der Kreishaus-Galerie, kann der Galerieraum 2010 noch einmal kostenfrei genutzt werden. Erst ab Januar 2011 sind monatlich 312,50 Euro für Miete und Nebenkosten zu entrichten. Der Arbeitskreis freut sich, dass die Allianz ihr Engagement für den Lern- und Gedenkort Jawne auf diese Weise bekräftigt und auf eine neue Basis stellt.
Um den ab 2011 entstehenden Fehlbetrag zu decken, wird der Arbeitskreis in den nächsten Monaten ein Finanzierungskonzept suchen, durch das eine dauerhafte Perspektive für den Lern- und Gedenkort geschaffen werden soll. Sowohl öffentliche Mittel als auch privates Sponsoring sind gefragt!
Sehr herzlich möchten wir allen Unterstützern und Unterstützerinnen in Köln und vielen anderen Orten und Ländern danken, die sich in den letzten Monaten mit Briefen, Unterschriftenlisten oder Veranstaltungen für den Erhalt des Lern- und Gedenkorts eingesetzt haben. Ein besonderer Dank geht an den Vorstand des Vereins EL-DE-Haus e.V., unter dessen Dach der Arbeitskreis angesiedelt ist. Ohne dessen Beharrlichkeit und Verhandlungsgeschick wäre die nun erreichte Lösung nicht möglich gewesen.Insbesondere das Engagement der früheren Jawne-Schüler und -Schülerinnen, die Briefe aus Großbritannien, Israel, Deutschland und den USA geschrieben haben, hat uns gezeigt, wie wichtig dieser Ort ist – als Lernort für die SchülerInnen von heute und als Erinnerungsort für die ehemaligen SchülerInnen der Jawne und ihre Familien in aller Welt.
Arbeitskreis Lern- und Gedenkort Jawne
c/o Dr. Ursula Reuter und Dr. Cordula Lissner

Am 27. Januar findet um 12 Uhr am Löwenbrunnen
die Gedenkstunde für die aus Köln deportierten jüdischen Kinder statt.
Um 18 Uhr beginnt in der Antoniterkirche (Schildergasse)
die Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus „Erinnern – Eine Brücke in die Zukunft“. Um 19.30 Uhr schließt sich ein Mahngang zum Ort der Jawne an.


Aus dem Brief von Barbara Moritz an den Arbeitskreis

GRÜNE Unterstützung für „Jawne“
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde, bei jeder Weihnachtsfeier der GRÜNEN Ratsfraktion in Köln geht der Hut rum für ein Kölner Projekt.
In diesem Jahr haben wir für den Gedenk- und Lernort „Jawne“ gesammelt.Ich freue mich ganz besonders, Ihnen den Betrag von 600,- € übergeben zu dürfen.

Diese Unterstützung kann natürlich nur ein Symbol sein für unsere Wertschätzung und
unseren Dank für Ihren Einsatz und nicht zuletzt gegenüber diesem besonderen Angebot in Köln.

Am authentischen Ort des einzigen Jüdischen Gymnasiums des Rheinlandes betreiben Sie mit großem Engagement seit über 6 Jahren die Lernstätte, die über die jüdische Geschichte und das Leben in der Jawne informiert.
Die großen Sorgen um Ihre weitere Arbeit, die auch uns seit Ende letzten Jahres beschäftigt haben, sind ausgeräumt. Der Eigentümer der Räume des Lernortes, die Allianz Real Estate, verzichtet auch in 2010 noch auf eine Mietforderung. Das freut uns sehr. Der diesjährige Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27.10.2010 steht unter dem Titel „ Kinderschicksale im Dritten Reich“. Die Jawne wird im Anschluss an die Gedenkstunde in der Antoniterkirche Ziel des Mahnganges sein. Gegen das Vergessen der nationalsozialistischen Greueltaten braucht es auch nach mehr als 60 Jahren Orte- aus Respekt vor allen Opfern, aber auch aus Verantwortung für Gegenwart und Zukunft.
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Moritz
(Fraktionsvorsitzende)

Aus dem Dankesschreiben des Arbeitskreises JAwne:

Liebe Barbara Moritz,

haben Sie vielen Dank für die Unterstützung der Jawne. Die 600,00 Euro wurden in einer Zeit gesammelt, als die Zukunft der Jawne noch sehr ungeklärt war. Nun ist der Lern- und Gedenkort Jawne vorerst gesichert. Einzelheiten in der anliegenden Presserklärung von gestern. Jetzt können wir uns wieder verstärkt unserer eigentlichen Arbeit widmen. Für unsere Projekte können wir die Unterstützung sehr gut gebrauchen.

Heute gedenken wir der Befreiung des KZs Auschwitz, die vor 65 Jahren erfolgte. Doch Antisemitismus und Rassismus sind in Deutschland gegenwärtig. Die Erinnerung an den Holocaust, aber auch an das jüdische Leben, das in Deutschland dadurch zerstört wurde, ist eine bleibende praktische Aufgabe. Wir freuen uns, dass unsere Errinnerungs- und pädagogische Arbeit in der Öffentlichkeit geschätzt wird. Sehr herzlich möchten wir allen Unterstützern und Unterstützerinnen in Köln und vielen anderen Orten und Ländern danken, die sich in den letzten Monaten mit Briefen, Unterschriftenlisten oder Veranstaltungen für den Erhalt des Lern- und Gedenkorts eingesetzt haben.

Mit freundlichen Grüßen

für den Arbeitskreis
Ursula Reuter

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