30.09.23 –
1. Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Köln fordern von der Stadt Köln, aber vor allem von den verantwortlichen Unternehmen eine konsequente Aufklärung und Beseitigung der Einleitung von Kunststoffteilchen in den Rhein. Es müssen endlich wirksame Maßnahmen zur Verhinderung der Einleitung ergriffen werden. Wir Grüne Köln machen uns darüber hinaus stark, dass die sich gerade im Aufbau befindliche Zentralstelle für Umweltkriminalität NRW in diesem Fall ermittelt.
2. Wir begrüßen, dass sich die AWB laut Status-Quo-Bericht zum Masterplan Stadtsauberkeit der Stadt Köln um die Uferbereiche des Rheins sowie durch Niedrigwasser freigegebene Flächen des Rheinbetts, die allgemein zugängliche sind, kümmern soll. Wir Grüne Köln setzen uns dafür ein, dass der Rhein und das nicht befestigte Rheinufer regelmäßig in den Reinigungsplan der AWB aufgenommen werden. Allgemein soll die Beseitigung von Müll im Bereich des Rheinufers in den aus unserer Sicht sinnvollen und sich in Erarbeitung befindlichen Masterplan Sauberkeit aufgenommen werden.
Begründung:
Seit September 2022 sammelt das ehrenamtliche Projekt K.R.A.K.E. über ihren im Rhein unweit der Zoobrücke installierten Fangkorb kleine Anteile des im Rhein schwimmenden Mülls ein. Das wissenschaftliche Monitoring des Projekts erfolgt über die Universität Bonn.
Die Müllfalle deckt einen verschwindend kleinen Teil des Rheins an dieser Stelle ab und doch werden bei jeder Leerung des Fangkorbes neben Unmengen an Verpackungsmüll auch jedes Mal wieder an Treibholz oder Müll anhaftende Kunststoffpellets eingesammelt.
Aus den Kunststoffpellets werden in der Industrie Plastikprodukte hergestellt. Sie sind also ein Vorprodukt und unterscheiden sich von den ebenfalls massenhaft eingesammelten Plastikresten, bzw. dem typischen Mikroplastik, das durch den Zerfall von Plastikmüll entsteht.
Sowohl die Kunststoffpellets als auch die Plastikzerfallprodukte werden durch Fische mit Nahrung verwechselt oder versickern im Rhein oder am Rheinufer in der Umwelt und tragen so zur Plastifizierung unserer Erde bei und geraten über die Nahrungskette wieder zum Menschen zurück, wie wissenschaftlich erwiesen ist. Auch wird das Trinkwasser im linksrheinischen Köln mit Rheinuferfiltrat gemischt und da Mikroplastik nicht völlig herausgefiltert werden kann, ist die Aufnahme von Plastik auch über diesen Weg nicht abwegig.
Laut Antwort der Stadt Köln auf eine Anfrage im Stadtrat bestünde kein weiterer Handlungsbedarf. Begehungen im Niehler Hafen und Fänge der K.R.A.K.E. zeigen jedoch, dass weiterhin Kunststoffpellets in die Umwelt und den Rhein gelangen. Es ist beunruhigend, dass dies anscheinend weiter in Kauf genommen wird.
Neben der Verhinderung der Einleitung muss auch die Beseitigung vorangetrieben werden. Ein Weg, um Kosten der Beseitigung zu finanzieren, könnte sein, dass über die Stadt Köln der AWB vorgeschlagen wird, sich für eine Ausschüttung aus dem Einwegkunststofffonds beim Umweltbundesamt zu registrieren
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