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Warum ich mit 69 Jahren den Grünen beigetreten bin

Sommerinterview: Demokratische Werte bewahren!

02.09.24 –

„Ich will nicht länger nur Politik konsumieren. Jahrelang habe ich das gemacht, aber das reicht mir nicht mehr. Der extreme Rechtsruck macht mir Angst“, sagt Dr. Carmen Humboldt, eine rüstige und engagierte Rentnerin. Im März 2024, mit 69 Jahren, ist sie der Partei der GRÜNEN beigetreten. „Ich habe zwei Enkelkinder und möchte, dass sie in einer friedlichen und gesunden Welt aufwachsen können, und dafür stehen für mich die GRÜNEN“, sagt sie.
Sie ist überzeugt, dass viele Menschen die Bedeutung von Demokratie nicht mehr zu schätzen wissen. „Ich finde es wichtig, sich dafür einzusetzen, die Demokratie zu fördern – das ist im Grunde genommen ganz einfach. Denn in einer Demokratie zu leben, bedeutet für mich Freiheit. Ich kann sagen, was ich will, lernen, was ich will, ich kann mich ungehindert und frei bewegen, und mir wird ‚kein Maulkorb‘ auferlegt."

Kaum war sie den GRÜNEN beigetreten, stürzte sie sich direkt in den Europawahlkampf, verteilte Flyer und half beim Plakatieren. Doch das war nur der Anfang. Zwei Mal ist sie bereits – trotz langer Fahrten und sommerlicher Hitze – am Wochenende mit Delegationen der Kölner GRÜNEN nach Mittelsachsen gefahren, um die dortigen GRÜNEN im Wahlkampf zu unterstützen. Sie möchte Mut machen und mit den sächsischen GRÜNEN zusammen für die Demokratie kämpfen. Im Kreisverband Mittelsachsen, in dem sich 115 Mitglieder um eine Fläche kümmern, die fast so groß ist wie das Saarland, ist jede zusätzliche Hand beim Plakatieren oder Flyer verteilen hilfreich. Ein Vergleich: Der Kreisverband Köln hat allein über 3000 Mitglieder.

Carmen unterstützte unter anderem mit Sabine Keller im Rahmen mehrerer Fahrten, die durch die GRÜNEN Köln nach Sachsen organisiert wurden, den Wahlkampf in Döbeln und Waldheim. Dort kandidiert Kristina Wittig für den Wahlkreis 20 – Döbeln und Umland. Carmen warf Flyer in Briefkästen, verteilte Wahlprogramme, kam mit den Menschen ins Gespräch und warb gemeinsam mit den sächsischen Kolleg*innen für die GRÜNEN. „In Sachsen und den anderen ostdeutschen Bundesländern sind die rechten Parteien besonders stark. Das ist nicht neu, aber das haben wir jetzt ganz deutlich gesehen. Freie Sachsen und AfD sind zuhauf plakatiert“, erläutert Carmen. Angst vor Übergriffen habe sie nicht. Im Gegenteil, sie erzählt von positiven Erfahrungen, wenn sie freundlich auf die Menschen zugehe. „Es ist bedauerlich, dass gerade viele Ostdeutsche, die einst für die Demokratie gekämpft haben, sich jetzt denen zuwenden, die sie abschaffen wollen.“

Carmen, studierte Ethnologin, hat weltweit in der Entwicklungszusammenarbeit gearbeitet und ist es gewohnt, die Dinge in die Hand zu nehmen. Trotz ihres Engagements findet sie immer noch Zeit für ihre zwei Enkelkinder. „Ich bin zwar Rentnerin, aber das heißt ja nicht, untätig zu sein. Ich habe immer 150 Prozent gegeben. Es war mir stets wichtig, mich für andere einzusetzen, etwas Sinnstiftendes zu tun. Dazu haben meine Kinder mir Kraft gegeben und das konnte ich auch in der Entwicklungszusammenarbeit realisieren. Und jetzt engagiere ich mich bei den Grünen.“

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Kreisverband