Beutekunst: Rückgabe der „Benin-Bronzen“ jetzt vorbereiten

Zur Vorlage:https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=855962&type=do

Im Jahr 1897 raubte die britische Armee tausende solcher Hofkunstwerke aus dem Königspalast des damaligen Königreichs Benin, das im heutigen Nigeria liegt. Die britische Kolonialmacht versteigerte einen Teil der Beutekunstwerke in europäischen Auktionshäusern, andere blieben im Privatbesitz britischer Soldaten. Sammler*innen und andere Personen gaben die Beutekunst schließlich an das Rautenstrauch-Joest-Museum weiter, das derzeit 96 solcher Hofkunstwerke aus Bronze, Elfenbein und Holz bewahrt und ausstellt. Damit ist es das Museum mit der viertgrößten Sammlung solcher Benin-Hofkunstwerke in Deutschland.[1]

Das Auswärtige Amt bereitet eine politische Rahmenvereinbarung zwischen Nigeria und Deutschland in diesem Frühjahr vor. Danach sollen die Rückgaben konkret geplant werden.

Brigitta von Bülow, Kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Kölner Rat, sagt:
„Wir müssen uns als Kommune unserer postkolonialen Verantwortung stellen. Die Benin-Hofkunstwerke müssen endlich wieder dorthin, wo sie kulturell und spirituell zu Hause sind. Hier in Deutschland werden sie immer eine Aura der kolonialen Gewalt und Arroganz tragen. In Nigeria können sie wieder Teil des Kulturerbes werden.“

Unter dem Titel „Vielfalt in Zeiten der Pandemie sichern“ wird der Ausschuss außerdem auf Antrag der GRÜNEN in einer Aktuellen Stunde über weitere Hilfen für die Kölner Kulturbranche diskutieren. Darin soll Bilanz zu den bisherigen Auswirkungen der Pandemie und Förderprogrammen gezogen werden. Wir wollen klären, wie Politik und Verwaltung die Kölner Kulturbetriebe möglichst gut durch die nächsten Corona-Monate bringen können.

Brigitta von Bülow sagt: „Selbst im besten Fall werden die Folgen der Corona-Pandemie unsere Kulturbranche noch über viele Monate belasten. Deshalb müssen wir gerade freie Träger weiterhin unterstützen. Wir wollen Veranstalter*innen im nahenden Corona-Sommer möglichst unbürokratisch helfen und ihnen auch finanziell unter die Arme greifen. Ein Kultur-Event darf nicht daran scheitern, dass sich die Veranstalter*in eine statische Prüfung nicht leisten kann.“

Hintergrund: Für einen „Sonderfonds Open-Air“ hat das Gestaltungsbündnis Grüne, CDU und Volt im laufenden Haushaltsjahr 300.000 Euro bereitgestellt. Damit kann vor allem die Antragsstellung für Kultur-Events und zum Teil auch das Programm finanziert werden.


[1] Vgl. auch: https://www.rautenstrauch-joest-museum.de/Hofkunstwerke-aus-dem-Koenigreich-Benin

Kategorie

Ratsfraktion | Kunst & Kultur | Themen | Pressemitteilung