Gutachten zum Luftreinhalteplan zeigt dramatische Luftschadstoffbelastung auf

 „Wir müssen kurzfristig und wirksam handeln!“

Das von der AVISO GmbH im Auftrag des Umweltdezernats erstellte Gutachten zeigt für Köln eine dramatische Belastung auf: Für die drei Standorte Aachener Straße in Köln Weiden, Clevischer Ring und Luxemburger Straße wurden für die Analyse 2017 mit 54 μg/m³ bzw. 63 μg/m³ bzw. 49 μg/m³ NO2-Konzentrationen ermittelt, die deutlich über dem gültigen Grenzwert von 40 μg/m³ liegen. Fazit der Gutachter: „Die Ergebnisse der durchgeführten Berechnungen zeigen, dass auch bis zum Jahr 2020 (Trendprognose 2020) ohne die Umsetzung weiterer Maßnahmen der Grenzwert für die jahresmittleren NO2-Konzentrationen an den drei betrachteten Standorten nicht eingehalten werden kann.“

Auch bei Einführung der „Blauen Plakette“ und gezielten Dieselfahrverboten würden die gesetzlichen Grenzwerte nicht unterschritten. Fazit der Gutachter: „Es ist demnach zusätzlich zu solchen verkehrsbeschränkenden Maßnahmen, durch die kurzfristig deutliche NO2-Minderungen erzielt werden können, noch die Umsetzung weiterer Maßnahmen notwendig.“

„An der Einführung der „ Blauen Plakette „führt kein Weg vorbei. Dazu muss die Bundesregierung endlich handeln. Aber wir müssen flankierend zusätzliche Maßnahmen umsetzen, die kurzfristig wirken.“, zieht Fraktionsvorsitzende Kirsten Jahn erste Schlüsse.

Nach Ansicht der GRÜNEN kann nur die Bündelung aller Maßnahmen und deren schnelle Umsetzung eine Verbesserung der Luftqualität und damit eine Verbesserung der Gesundheit der Kölner Bevölkerung bewirken. Der erhöhte Stickstoffausstoß infolge des Dieselskandals hat in Deutschland den Menschen zwischen 2008 und 2015 etwa 5600 Lebensjahre gekostet.

Die existente Hintergrundbelastung für Köln ist ein großes Problem. Diese Schadstoffwerte sind mit 25-30 µg/m³ ziemlich hoch, so dass regionale Maßnahmenpakete, z.B. Schiffdiesel, Braunkohleverfeuerung, notwendig wären.

„Wir brauchen eine schnellere Mobilitätswende mit mehr ÖPNV und Radverkehr. Nicht nur  Stickoxide sondern auch der Feinstaub ist gesundheitsgefährdend. Noch in 2018 erwarten wir von der Bezirksregierung die aktuelle Fortschreibung des Luftreinhalteplans. Bei der Maßnahmenumsetzung dürfen wir keine Zeit verlieren. Der Runde Tisch mit Wirtschafts- und Umweltakteuren soll weiterhin eine konstruktive Rolle übernehmen – auch um Akzeptanz für wirksame Maßnahmen zu fördern.“, so Kirsten Jahn.

Köln, 2. Februar 2018

verantwortlich: Jörg Frank, Fraktionsgeschäftsführer

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