Hexenverbrennungen: Kölner Rat rehabilitiert Katharina Henot und andere Opfer

Am 28. Juni 2012 hat der Rat der Stadt Köln einstimmig die Rehabilitation der Katharina Henot und anderer Opfer der Hexenprozesse beschlossen sowie die seinerzeit vollstreckten Hinrichtungen verurteilt.

Hexenverfolgung ist kein veraltetes Thema, noch heute gibt es leider Gewalt, Diskriminierung, Mobbing und Vorurteile gegen Menschen. „Selbst unter uns sitzen Menschen, die grundlegende Rechte aller Menschen nicht anerkennen.“, erklärte <link>Horst Thelen, Vorsitzender im Ausschuss für Anregungen und Beschwerden, in seiner Rede vor dem Rat.

„Es bleibt ständige Aufgabe einer Gesellschaft, sich ihrer humanen, die Menschenrechte verbürgenden Prinzipien und Verhältnisse zu vergewissern: Das geschieht vor allem im tagtäglichen konkreten Handeln. Dies jedoch bedarf einer intensiven Auseinandersetzung insbesondere auch mit der Geschichte.“ so der grüne Ratsherr Thelen.

Am Entstehen und der Durchsetzung der wahnhaften Vorstellungen und Verbrechen waren christliche und weltliche Instanzen maßgeblich beteiligt. Deshalb ist es konsequent, dass der Beschwerdeausschuss nicht nur den Rat der Stadt Köln, sondern auch das Erzbistum zu solch einem symbolischen Akt der Rehabilitation aufgefordert hat. „Während der Rat diesen Akt nun vollzogen hat, hat das Erzbistum das bis heute versäumt.“ bedauert Horst Thelen.

Der Rat fasste folgenden einstimmigen Beschluss:

„Der Rat der Stadt Köln folgt dem Votum des Ausschusses für Anregungen und Beschwerden und bedankt sich bei den Petenten für ihre Eingabe und ihr Engagement für eine Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse.
Durch die von der Stadt Köln umgesetzten Maßnahmen zur Ehrung und zum Andenken an Katharina Henoth hat der Rat der Stadt Köln das ihm Mögliche getan, um eine moralische und sozialethische Rehabilitation auszudrücken. Der Rat der Stadt Köln bekräftigt erneut diese Rehabilitierung und verurteilt die seinerzeit vollstreckten Hinrichtungen. Der Rat nimmt die Anregung der Petenten zum Anlass, sich ausdrücklich gegen jegliche Missachtung der Menschenwürde und Menschenrechte, ganz unabhängig von Ideologie oder Religion, Hautfarbe, sexueller Orientierung oder Nationalität auszusprechen und bittet das Erzbistum Köln, dies ebenfalls zu tun.“

Köln, 29.06.2012
verantwortlich: Jörg Frank, GRÜNE-Fraktionsgeschäftsführer

Für weitere Fragen: Horst Thelen

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