Köln setzt falsche Signale: Start der FIA-Deutschland-Rallye auf dem Roncalliplatz




Pressemitteilung


Start der FIA-Deutschland-Rallye auf dem Roncalliplatz

Köln setzt falsche Signale

Am 22. August wird auf dem Roncalliplatz die FIA-Auto-Rallye-Weltmeisterschaft gestartet. Die Verwaltung hat für den Platz eine Nutzungsgenehmigung erteilt und OB Jürgen Roters gibt dazu sogar einen offiziellen Empfang der Stadt Köln.

„Damit setzt die Stadt in mehrfacher Hinsicht ein falsches Signal. Der prominente Platz unmittelbar vor dem Dom als billige Werbekulisse für ein solch zweifelhaftes Event wie eine Auto-Rallye zu nutzen, schadet allen Anstrengungen die Qualität dieses Orts dauerhaft zu verbessern.
Die aktuelle öffentliche Kritik, dass Domplatte und Roncalliplatz mehr und mehr zum Rummelplatz verkommen, ist berechtigt. Erst kürzlich beklagte die KölnTourismus GmbH, dass die Attraktivität Kölns im Städtetourismus dadurch deutlich leidet.“, kritisiert Jörg Frank, Geschäftsführer der grünen Ratsfraktion.  

Vor wenigen Wochen wurde vom zuständigen Verwaltungsausschuss (AVR) das bewährte Vergabekonzept für Veranstaltungen auf zentralen Innenstadtplätzen verlängert und die Notwendigkeit einer besseren Aufenthaltsqualität nicht nur von den GRÜNEN betont.
Vor allem der Roncalliplatz muss sensibel behandelt werden. „Veranstaltungen müssen sich in das Ambiente der gesamten Umgebung einfügen und der Würde des Doms als Weltkulturerbe gerecht werden.“, lautet Ziffer 4.1. Grundlegende Qualitätsziele des geltenden Konzepts. Unter den zulassungsfähigen Veranstaltungen wurden Sportveranstaltungen und Produktwerbungen bewusst ausgeschlossen.

„Die Verwaltung missachtet dieses Konzept, dem sie selbst verpflichtet ist. Aber auch umweltpolitisch wird ein falsches Signal gesetzt.“, so Frank.
 
„Luftreinhalteplan, Lärmaktionsplan, Kölner Umweltzone, alles nur leere Worte? Wo bleibt die umweltpolitische Verantwortung der Verwaltungsspitze?“, fragt Matthias Welpmann, umweltpolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion.

„Dieses Jahr rügte die EU-Kommission die weiterhin zu hohen Schadstoffmengen  in der Kölner Luft. Am Tag des Lärms 2013 wurde unbestreitbar festgestellt, dass Verkehrslärm der zweitgrößte Verursacher von Gesundheitsrisiken ist. In wachsenden Städten wie Köln ist die Verkehrsbelastung eine ernste Herausforderung. Anliegen der Verwaltungsspitze sollte daher eine vorausschauende Verkehrspolitik sein, die vor allem auf die Stärkung des Umweltverbundes setzt. Dafür soll die Verwaltung werben, statt Roncalliplatz und Dom als kommerzielle Werbekulisse herzugeben.“, betont Welpmann.

Köln, 22. August 2013
verantwortlich: Jörg Frank, Fraktionsgeschäftsführer

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