Neues aus dem Beschwerdeausschuss – Sitzung vom 18.03.2013

Als die Verwaltung entdeckte, dass die Poppelreuterstraße in Köln-Ostheim nach einem Verfechter des NS-Regimes benannt war, machte sie der BV-Kalk den Vorschlag auf Veränderung der Straßenbenennung gemäß der örtlichen Systematik nach einer Stadt in Süddeutschland. Dagegen machten fast alle Bewohner/innen der Straße den Vorschlag – sicher auch aus praktischen Gründen – es bei der Bezeichnung zu belassen, aber durch Zusatzschilder deutlich zu machen, dass jetzt nicht mehr der Nazi-Belastete Walter P. als Namensgeber fungiere, sondern Joseph P. (1867 - 1919), ein Kölner Bürger, ehemaliger Direktor des Wallraf-Richartz-Museums, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts als erster archäologische Ausgrabungen in Köln initiiert habe.
Die Beratung zeigte schnell, dass der Ausschuss den Wünschen der Petenten entgegen dem Erstvorschlag der Verwaltung folgen wollte, allerdings wünschte die Mehrheit von SPD und GRÜNEN, dass durch den Zusatz des Vornamens Joseph die Abkehr von dem belasteten Namen deutlich werden sollte. So wurde mit der genannten Mehrheit die Benennung Joseph-Poppelreuter-Straße als Empfehlung an die zuständige BV-Kalk beschlossen.

Unter den weiteren Eingaben war der Antrag der Köln-Agenda auf Unterstützung im alten Rahmen der wichtigste. In der Diskussion beklagten die Vertreter der Agenda, dass es im Vorfeld des vollständigen Rückzugs der Stadt keine Gespräche gegeben habe, obwohl sie zu Kompromissen wegen der schwierigen Haushaltslage bereit gewesen wären. Offen blieb, ob das als Versäumnis der Politik oder der Verwaltung anzusehen sei. Inzwischen haben aber die den Haushalt tragenden Fraktionen deutlich gemacht, dass die Agenda, wenn auch mit einem geringeren Betrag, weiter unterstützt werden solle – 50 000 statt 76 000 Euro im Jahr. Der Vorschlag, doch noch einmal zu überprüfen, ob die Kündigung der städtischen Mitgliedschaft bei verringertem Beitrag nicht doch zurückgenommen werden könnte, wurde gegen uns bei Unterstützung durch die Freunde mit Mehrheit abgelehnt.
So blieb es beim Beschlussvorschlag der Verwaltung, die Köln-Agenda mit jährlich 50 000 Euro zu fördern.

<link>Horst Thelen

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