Passivhaus

Meldung: Ab sofort städtischen Neubauten als Passivhaus

22.03.10 – von Gerd Brust –

Ab sofort sollen alle städtischen Neubauten in Passivhaus-Bauweise errichtet werden. Das hat der Betriebsausschuss der städtischen Gebäudewirtschaft am 26.4. mit den Stimmen von SPD, GRÜNEN und FDP beschlossen.

Demnach dürfen Gebäude nur noch 15 kWh pro m² und Jahr an Heizenergie verbrauchen. Zum Vergleich: Nach dem letzten städtischen Energiebericht liegt der Durchschnittsverbrauch in städtischen Schulen heute bei 150 kWh pro m² Nettogrundfläche und Jahr. Das heißt, bei künftigen Neubauten sinkt der Heizungsbedarf auf ein Zehntel des heutigen Durchschnitts. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Energiekosten zu senken. 2007 betrugen die Energie- und Wasserkosten allein im Bereich der städt. Gebäudewirtschaft - ohne Kultureinrichtungen und Feuerwehr - 28 Mio. Euro.

Passivhausbauweise bedeutet auch, kontrollierte mechanische Be- und Entlüftung zu realisieren. Vor allem für Schulklassenräume ist das ein großer Gewinn, weil heute entweder die Fenster immer „auf Kipp“ mit entsprechendem Energieverlust stehen oder die Luft schnell zu hohe CO2–Werte erreicht, wodurch die Schüler müde werden. Eine ausreichende Lüftung nur mit Stoßlüftung, wie sie im Winter stattfinden sollte, ist in Räumen mit vielen Menschen kaum möglich.

Köln folgt mit dem Beschluss dem Vorbild anderer Kommunen wie Frankfurt, Nürnberg und Leverkusen und wird so beim Neubau eigener Gebäude ihrer Vorbildfunktion beim Klimaschutz gerecht werden.

Auf Antrag der GRÜNEN wurde in die neuen Energieleitlinien  aufgenommen, dass auch bei Sanierungen „nach Möglichkeit Bauteile nach Passivhaus-Standard zu verwenden“ sind. Diese Vorgaben sind sicherlich ambitioniert. Aber sie bieten der Kölner Bauwirtschaft jetzt schon die Möglichkeit, sich auf die kommenden Verschärfungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) vorzubereiten. Bis spätestens 2019 dürfte die Passivhaus-Bauweise gesetzlicher Standard werden.

von Gerd Brust

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