„Die Gleueler Wiese muss eine öffentliche Grünfläche bleiben“

Unser Vorschlag zu den Plänen des FC im Äußeren Grüngürtel.

28.08.24 –

Der 1. FC Köln will im Äußeren Grüngürtel ein neues Nachwuchsleistungszentrum bauen. Außerdem plant der Verein zukünftig drei Sportplätze im Umkreis des Geißbockheims zu erschließen und teilweise umzubauen. Über diese Ausbaupläne haben wir lange und ausführlich in der Fraktion beraten und uns entschieden, auf eine Kompromisslösung hinzuwirken, mit der die Gleueler Wiese dauerhaft geschützt wird.

Zum Hintergrund

Seit 2014 will der 1. FC Köln sein Trainingsgelände im Äußeren Grüngürtel ausbauen. Der Verein plant auf Flächen, die er von der Stadt Köln gepachtet hat, ein neues Leistungszentrum zu errichten. Dafür sollen ein Fußballplatz neben dem Franz-Kremer-Stadion und ein Parkplatz bebaut werden. Außerdem will der FC drei neue Plätze auf der benachbarten Gleueler Wiese errichten. Diese ist eine öffentliche Grünfläche und ebenfalls im Besitz der Stadt Köln.

Im Juni 2020, also vor der Kommunalwahl, hat der Rat dem Bebauungsplan für das Nachwuchsleistungszentrum und die Plätze auf der Gleueler Wiese zugestimmt. Die Grüne Fraktion stimmte damals dagegen. Für den Ausbau stimmten CDU, SPD und FDP. Damit hat der FC das Recht, die Pläne auch umzusetzen und im Grüngürtel zu bauen.

Trotz des politischen Beschlusses konnte der FC sein Vorhaben aber bisher nicht umsetzen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen sind wir Grüne aus der Kommunalwahl 2020 als stärkste Kraft hervorgegangen und haben in der Bündnisvereinbarung mit CDU und Volt ein Moratorium zur Gleueler Wiese beschlossen, zum anderen haben NABU und die Bürgerinitiative „Grüngürtel für Alle“ gegen den Bebauungsplan geklagt. Ein Urteil dazu steht noch aus.

Auf der Suche nach einer Lösung für diese komplizierte Gemengelage hat die Stadt Köln dem FC eine städtische Fläche in Marsdorf angeboten. Hier wäre ausreichend Platz für die Ausbaupläne des Vereins gewesen. Dieses Angebot lehnte der FC nach langen Verhandlungen jedoch ab.

Aktuelle Lage

Sollte der FC nun vor Gericht gegen die Klage von NABU und Bürgerinitiative gewinnen, könnte er auf sein Baurecht bestehen und die Pläne in die Tat umsetzen. Da Ausgang und Dauer des Verfahrens jedoch ungewiss sind, hat der 1. FC Köln nun einen neuen „Masterplan“ für den Ausbau vorgelegt.

Demnach soll das Nachwuchsleistungszentrum wie geplant gebaut werden. Dafür verzichtet der FC zunächst auf die drei neuen Plätze auf der Gleueler Wiese. Stattdessen sollen drei Plätze im näheren Umfeld erschlossen werden. Einer in Hürth und zwei nordwestlich der Gleueler Wiese.

Auf den Platz in Hürth haben der Kölner Rat und die Stadtverwaltung keinen Einfluss. Bei den beiden anderen Plätzen handelt es sich um einen Ascheplatz und die alte „Kampfbahn“, die nördlich der Gleueler Wiese liegen. Beide Plätze will der Verein für den Profisport umbauen.

Unser Vorschlag

Mit dieser Ausgangslage hat sich die Grüne Fraktion nun in einer langen Sitzung beschäftigt. Das Ergebnis der Beratungen sind ganz klare Erwartungen an unsere Bündnispartner und den 1. FC Köln. Dazu erklärt unsere Fraktionsvorsitzende Christiane Martin:

„Für uns Grüne hat der Schutz der Gleueler Wiese im Grüngürtel eine sehr hohe Priorität. Ein vorübergehender Verzicht des FC auf die Gleueler Wiese reicht uns nicht. Wir wollen einen planungsrechtlichen und dauerhaften Schutz – die Gleueler Wiese muss öffentliche Grünfläche bleiben! Das ist unsere Bedingung für unsere Zustimmung zum Bau des Leistungszentrums. Außerdem wollen wir, dass an der sogenannten Kampfbahn, die der FC als Satellitenplatz ertüchtigen möchte, keinerlei bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Dafür eine politische Mehrheit zu finden, ist nun unsere Aufgabe. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen wird.“

Im nächsten Schritt müssen nun Verhandlungen auf politischer Ebene erfolgen, um für diesen Kompromiss eine Mehrheit zu finden. „Ich bin optimistisch, dass uns das gelingen wird“, sagt dazu Christiane. „Damit wäre endlich ein lange und heftig diskutiertes Problem gelöst.“

 

 

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