04.07.24 –
Hier stellen wir Euch unsere Fraktionsmitglieder und Mitarbeitenden vor. Heute lernt Ihr Gerd Brust kennen. Er ist Gründungsmitglied der Kölner Grünen und sitzt für uns im Rat.
1. Du engagierst dich seit fast 40 Jahren für die Grünen in Köln und warst schon mehrmals für uns im Rat. Wie hat sich die Arbeit im Rat über die Zeit verändert? Was war früher anders als heute?
Ich gehörte 1984 zur ersten Grünen Ratsfraktion im Kölner Rat. Damals gab es dort außer uns nur noch CDU und SPD. Dadurch war die Arbeit viel einfacher als heute. Im jetzigen Rat sitzen acht Gruppierungen plus ein Einzelmandatsträger. Das macht die Ratssitzungen sehr lang und die Absprachen zeitraubend. Andererseits ist der Rat dadurch bunter und vielfältiger und repräsentiert besser die Kölner Stadtgesellschaft.
Auch die Reform der Gemeindeordnung hat viel verändert. Früher wurde die Verwaltung vom Oberstadtdirektor geführt, während der OB die Ratssitzungen leitete und die Stadt repräsentierte. Heute muss Frau Reker beide Funktionen gleichzeitig ausfüllen. Das ist nicht zweckmäßig.
2. Was ist dein persönlich größter politischer Erfolg für Köln in all den Jahren?
Im Jahr 2002 erfuhr ich aus der Presse, dass die GEW (Vorläufer der RheinEnergie) im Rheinauhafen ein Heizwerk plant. Der Standort war schon im Bebauungsplan vorgesehen und die Wärmelieferverträge mit der HGK unterzeichnet. Ich stellte dann im Aufsichtsrat die Anfrage, wieso das Gelände denn nicht an die unmittelbar vorbeiführende Hauptfernwärmeleitung angeschlossen wird. Das reichte, um die gesamte Planung zu kippen und eine ökologische wie finanzielle Fehlinvestition zu vermeiden.
3. Dein Wahlkreis ist Junkersdorf/Müngersdorf in Lindenthal. Was ist dein Lieblingsplatz in der Gegend?
Meine Lieblingsplätze sind der Garten hinter unserem Haus in Sülz und der Decksteiner Weiher.
4. Wir haben noch etwas mehr als ein Jahr in der aktuellen Ratsperiode. Was willst du in dieser Zeit unbedingt noch umsetzen?
Ich bin Sprecher der Grünen im Bauausschuss. Wir haben in dieser Wahlperiode so viele neue Schulen an den Start gebracht wie nie zuvor. Dazu werden alleine mit den beiden Paketen für Total- und Generalunternehmen knapp 3 Mrd. € in Schulbauten investiert. Mein Ziel ist, dass es dadurch zum Schuljahr 2025/26 erstmals keine oder nur noch wenige Ablehnungen an Gesamtschulen geben wird.
5. Was würdest du jungen Menschen raten, die überlegen, sich in der Politik zu engagieren? Was muss man mitbringen für die Arbeit im Rat der Stadt Köln?
Die Bereitschaft, viel Zeit zu investieren, Frustrationstoleranz, einen langen Atem und Neugier auf alles in der Stadt.
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