„Ich bin der Türöffner“

Am Freitag, dem 18. Dezember 2009, zeigten die Kölner GRÜNEN in der Filmpalette den neuen Film von Günter Wallraff „Schwarz auf Weiß“. Die anschließende Diskussion mit dem berühmten Undercover-Journalisten moderierte Arndt Klocke.

19.12.09 –

Am Freitag, dem 18. Dezember 2009, zeigten die Kölner GRÜNEN in der Filmpalette den neuen Film von Günter Wallraff „Schwarz auf Weiß“. Die anschließende Diskussion mit dem berühmten Undercover-Journalisten moderierte Arndt Klocke.

Ein Jahr lang reiste Günter Wallraff geschminkt und verkleidet durch Deutschland und spielte einen Menschen mit schwarzer Hautfarbe. Mit einer versteckten Kamera dokumentierte er seine Begegnungen mit den verschiedensten Menschen – und offenbart einen Blick auf offenen und versteckten Rassismus. Der so entstandene Film heißt „Schwarz auf Weiß“; die Kölner GRÜNEN zeigten ihn in der Filmpalette und diskutierten im Anschluss mit dem Publikum. Günter Wallraff – als Ehrengast – beantwortete Fragen zur Entstehung und zum Hintergrund seines Films, der in der Öffentlichkeit auch durchaus kritisch beurteilt worden ist. „Man will die Botschaft nicht hören und straft den Überbringer“, kommentiert Günter Wallraff die Kritik, die beispielsweise in der Süddeutschen Zeitung stand. So sehe kein echter Schwarzer aus, warf man ihm vor. Mit Sicherheit trifft dies einen Schwachpunkt des Films, der aber angesichts jener gewollten Botschaft unerheblich ist: In Deutschland ist Rassismus an der Tagesordnung.

Kwami Ogonno – so nennt Wallraff sich in seinem Film – erlebt, wie er ausgegrenzt wird, wenn er eine Diskothek besuchen will, wenn er einen Kleingarten pachten oder einen Dauercampingplatz buchen möchte. Nur eine einzige Szene zeigt ein positives Erlebnis. Ein ostdeutscher Bauunternehmer will Kwami Ogonno bereitwillig Arbeit geben. „Eigentlich eine normale Situation“ sagt Günter Wallraff im Nachhinein. Aber er habe sich so sehr darüber gefreut, mal nicht auf Ablehnung zu stoßen, dass er dieses Erlebnis fast überbewerte. Und so reiht sich im Film eine Szene mit oft unterschwelligem Rassismus an die andere.

Günter Wallraff zeigt mit seinem Film einer breiten Öffentlichkeit, dass Rassismus in Deutschland ein Thema ist. Dabei ist der Film für ihn nur der Anfang. „Was danach kommt, ist wichtig“, sagt er. „Viele haben sich inzwischen bei mir gemeldet und von ähnlichen Erfahrungen berichtet. Wenn der Film in einem halben oder einem Jahr ins Fernsehen kommt, will ich da einen ganzen Themenabend draus machen. Da können die alle zu Wort kommen. Ich bin nur der Türöffner.“

Text und Bilder: Christiane Martin

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