15.05.07 –
Der Klimawandel wird immer deutlicher spürbar. Wenn wir nicht kurzfristig gegensteuern, werden seine Folgen für viele Regionen der Erde katastrophal sein. Überschwemmungen, Dürren, Stürme, das Abschmelzen der Gletscher und der Anstieg des Meeresspiegels werden viele Menschenleben fordern. Sie werden aber auch ein Vielfaches der Kosten verursachen, die wir jetzt zum Gegensteuern aufbringen müssten.
Jeder Staat, jede Kommune und jeder Einzelne sind gefordert, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel zu bremsen, denn stoppen lässt er sich nach den Versäumnissen der letzten Jahrzehnte nicht mehr.
Um den weltweiten Temperaturanstieg auf 2 Grad zu begrenzen, muss Deutschland seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten und die CO2-Emissionen um 40% bis 2020 und um 80% bis 2050 reduzieren. Dies geht nur mit einem Bündel von Maßnahmen, das alle Bereiche der Gesellschaft einbezieht. Zentral ist dabei die Reduzierung des Verbrauchs fossiler Energien durch Energieeinsparung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien.
Die Staat Köln war in den letzten Jahren bei Maßnahmen zum Klimaschutz nicht untätig, aber dem Handeln von Rat, Verwaltung und städtischen Unternehmen fehlte oft die Konsequenz. So blieb Klimaschutz in Köln oft widersprüchlich:
- Die Stadt hat zwar für ihre Gebäude vorbildliche Energieleitlinien beschlossen, die Umsetzung bleibt aber oft in den Mühlen der Verwaltungsbürokratie hängen, sodass in vielen Schulen selbst so einfache Dinge wie Thermostatventile fehlen.
- 11 von 40 Solarsiedlungen in NRW entstanden und entstehen in Köln, aber außerhalb dieser Vorzeigeprojekte ist die Berücksichtigung von Solarenergie in der Stadtplanung kein Thema.
- Die Rheinenergie AG als 80%ige Tochter der Stadt hat im Niehler Hafen eines der modernsten Gas- und Dampfkraftwerke mit vorbildlichem Wirkungsgrad errichtet und plant nun den Bau eines konventionellen Kohlekraftwerks. Klimaschädlicher geht Stromerzeugung kaum.
In vielen Bereichen der Verwaltung hat ein Umdenken eingesetzt. Vor wenigen Jahren noch blockierte die städtische Gebäudewirtschaft Initiativen von mittelständischen Solarunternehmen, die Schuldächer zur Solarenergierzeugung anmieten wollten, durch unzumutbare Verträge. Heute verdient die Gebäudewirtschaft selbst an Fotovoltaik-Anlagen auf Schulen und spart damit Energie. Nur bei Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrsbereich blieb die Stadt Köln bisher widerspruchsfrei: Solche Initiativen werden von der Kölner Verwaltung konsequent behindert und werden in Köln erst dann ergriffen, wenn fast alle anderen deutschen Städte vorgemacht haben, wie es geht.
Die Kölner GRÜNEN haben dafür gesorgt, dass endlich eine CO2- Bilanzierung erfolgt. Somit kann sich Köln quantitative Ziele zum Klimaschutz stecken und deren Realisierung überprüfen.
Wir wollen, dass die CO2-Emissionen in Köln bis 2020 um 40% gegenüber heute reduziert werden. Wir wollen einen lokalen Klimaschutzplan, der für die Stadtverwaltung und die städtischen Unternehmen konkrete Projekte zum Klimaschutz entwickelt, deren Überprüfung organisiert und Möglichkeiten zur Unterstützung des Energiesparens für Privathaushalte und Unternehmen aufzeigt. Und wir wollen, dass alle Beschlüsse des Rates und der Ausschüsse auf ihre Klimarelevanz überprüft werden – analog zur üblichen Prüfung der Haushaltsrelevanz.
Über eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Bürger- Beratung in allen Medien soll eine nachhaltige Verhaltensänderung aller Kölnerinnen und Kölnern mit dem Ziel der Energieverbrauchsminderung erreicht werden. Verstärkt und unterstützt werden sollen diese Maßnahmen durch den Beitritt zu eingeführten „Labels“ für ökologisches Verhalten im Baubereich wie: European Energy Award (EEA), Energy Trophy , Green Building.
Wir fordern aber auch vor Aufstellung eines Klimaschutzplans konkrete Initiativen zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen: das folgende 14-Maßnahmen-Programm:
Handlungsfeld Bauleitplanung:
Handlungsfeld städtische Liegenschaften:
4. Beim Verkauf städtischer Baugrundstücke für Wohnungsbau oder neue Bürogebäude sollen die Erwerber zum Bau von Passivhäusern verpflichtet und über Fördermöglichkeiten (z.B. KfW-Darlehen) offensiv informiert werden.
6. Strom für Gebäude der Stadt und der städtischen Gesellschaften soll zu mindestens 25% aus erneuerbaren Energiequellen und zu weiteren mindestens 25% aus Kraft-Wärme-Kopplung bezogen werden.
Handlungsfeld Kommunale Energiewirtschaft:
Handlungsfeld Verkehr:
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