22.03.10 –
Dass die Dienstleistungsqualität der Deutsche Bahn AG (DB) mitunter deutlich das Niveau in Schwellenländern unterschreitet, ist leider nichts Neues. Auch in diesem heißen Sommer ist die DB nicht in der Lage, für stabile Klimatechnik in ICE-Zügen zu sorgen. Auf dem Bielefelder Bahnhof musste die Feuerwehr nun 27 Schüler völlig entkräftet aus dem ICE nach Berlin bergen und rettungsdienstlich behandeln.
Das Organisationschaos am Breslauer Platz markiert aber einen neuen Höhepunkt in der DB-Skandalchronik. Die komplette Zeitplanung für die Neubebauung und Umgestaltung des Breslauer Platzes ist nun gekippt, weil die DB zu blöd ist, ihre Kabeltrassen, die unter dem Breslauer Platz liegen, zeitgerecht zu verlegen. Ja, noch schlimmer: Die DB weiß nicht einmal, wo welche Kabel liegen. Laut eigener Aussage braucht sie mindestens drei Jahre zum Finden und Verlegen ihrer Strippen. So viel Unfähigkeit und Dummheit hat man bislang selbst der DB nicht zugetraut.
Die Leidtragenden sind Kölns Bürgerinnen und Bürger, die auf die Aufwertung der hässlichen Brache noch lange werden warten müssen. Krisengewinner ist die Musical Dome GmbH & Co KG. Die Nutzung wäre zum 31.12.2010 ausgelaufen.
Der Rat wird nun am 13.7. den Gestattungsvertrag für den Musical Dome – auch als „Blauer Müllsack“ bekannt - unbefristet mit einjähriger Kündigungsfrist verlängern. Erstmals kann die Stadt dann zum 30.6.2013 kündigen. Als kleiner Trost für die entnervten Stadträte wurde das Nutzungsentgelt moderat um 2,5 % angehoben.
Notorische Pessimisten aus Kölns Kulturszene befürchten noch Schlimmeres: 2013 könnte das blaue Zelt unter Denkmalschutz gestellt werden.
Kategorie
Ratsfraktion | Anträge & Anfragen | Soziales | Rathaus Ratlos | Ratsreporter Ignaz Igel | Meldungen