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Lärm nervt, macht krank und ist vermeidbar

Tag gegen den Lärm am 24. April

Viele Menschen, die an Straßen oder Schienenstrecken wohnen oder unter Fluglärm leiden, werden sowohl um den Schlaf als auch um die Gesundheit gebracht. Nach der Luftverschmutzung ist Verkehrslärm der zweitgrößte Verursacher von Gesundheitsrisiken.

Straßenlärm in Köln: Von einer 24-Stunden-Belastung mit mehr als 70 Dezibel und nachts von 22 bis 6 Uhr mit mehr als 60 Dezibel sind ca. 76.650 Menschen, nachts sind 59.020 von einem Lärmpegel von über 60 dB (A) betroffen. Durch Schienenlärm mit mehr als 60 dB (A), werden nachts über 14.940 Personen durch die DB und 10.899 durch die KVB gestört.

Diese Zahlen sind auf der Homepage der Stadt Köln nachzulesen. Sie sind das Teilergebnis des Entwurfs für den Lärmaktionsplan nach der EU-Umgebungslärmrichtlinie. Diese Richtlinie hat aber einen Fehler, der sie zum zahnlosen Tiger macht: Eine Lärmminderung ist nicht einklagbar. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung kommentierten und bewerteten 2011 dennoch zahlreiche Bürger die Maßnahmenvorschläge zur Lärmminderung.
„Leider verzögert sich auf Grund diverser Schwierigkeiten die Erarbeitung eines konkreten Maßnahmenplans zur Lärmbekämpfung weiter“, sagt <link>Dr. Matthias Welpmann. „Außerdem ist zu befürchten, dass der Lärmaktionsplan selbst keinen nennenswerten Effekt haben wird, solange sich an den Verkehrsstrukturen nichts Wesentliches ändert. Es geht ganz einfach um weniger Autoverkehr in der Stadt. Dann gibt es auch weniger Lärm und Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide. Auch bei letzteren überschreitet Köln die EU-Grenzwerte.“
„Dass ein LKW-Führungskonzept vorgelegt wird, welches den LKW Durchgangsverkehr durch unsere Umweltzone leitet, ist ein Beispiel für eine antiquierte Denkweise eines Teils der Verwaltung und Politik. Köln muss sich endlich vom Konzept der autogerechten Stadt verabschieden, das den Menschen außer Acht ließ“, so Welpmann weiter.

„Mit Freude habe ich die Aussagen der SPD im Stadtanzeiger gelesen. Ihre Forderung, den Verkehr zu je einem Drittel zwischen dem Öffentlichen Nahverkehr, dem Fahrradverkehr und dem Autoverkehr aufzuteilen, können wir uns sofort anschließen. Bleibt nur noch zu klären, wo die Fußgänger zukünftig laufen sollen“ sagt <link>Bettina Tull.
Ideen für eine gute Verkehrspolitik in Köln haben wir genug – wir sind gespannt, ob die SPD tatsächlich bereit ist, den guten Willen auch in die Tat umzusetzen und es schafft, die SPD-geführte Verwaltung zum Mitmachen anzuregen.

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