SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Kölner Rat
An den
Vorsitzenden des
Rates Herrn
Oberbürgermeister Fritz Schramma
27.01.2009
Antrag gem. § 3 der Geschäftsordnung des Rates
Zukünftige Entwicklung der Fachhochschule Köln
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Antragsteller bitten Sie, folgenden Antrag in die Tagesordnung des Rates am 10. Februar 2009 aufzunehmen:
Beschluss:
Die Verwaltung wird aufgefordert, die Rahmenbedingungen für eine teilweise oder vollständige Standortverlagerung der FH im Zusammenhang darzustellen und eine entsprechende politische Entscheidung vorzubereiten:
Begründung:
Die Antragsteller begrüßen den Neubau des Ingenieurswissenschaftlichen Zentrums der Fachhochschule Köln uneingeschränkt. Dabei handelt es sich um eine wichtige Investition in den Wissenschaftsstandort Köln und damit in die Zukunft dieser Stadt.
Die geplanten Investitionen des Landes im Rahmen des Sanierungs- und Modernisierungsprogramms für die Hochschulen in NRW können im Linksrheinischen die Initialzündung für die Umsetzung eines bedeutenden Teils des städtebaulichen Masterplans für die Kölner Innenstadt sein. Durch einen neuen Fachhochschulcampus kann der Innere Grüngürtel auch über das Gelände der ehemaligen Dom-Brauerei an den Rhein herangeführt werden.
Die Antragsteller begrüßen, dass diese Investitionen kurzfristig erfolgen sollen, damit genü-gend Kapazitäten vorhanden sind, wenn 2013 wegen der Verkürzung der Gymnasialzeiten zwei Abiturientenjahrgänge die Schulen verlassen und an die Hochschulen drängen. So können diese Investitionen auch ein wichtiger Impuls für die Konjunktur werden.
Nach eigenem Bekunden strebt die Fachhochschule Köln die Konzentration an einem Standort als Campus möglichst in unmittelbarer Nähe des alten FH-Standortes in der Claudiusstraße an.
Durch den geplanten Neubau des Ingenieurswissenschaftlichen Zentrums der Fachhoch-schule ergeben sich große Chancen, aber auch Risiken für die Wissenschaftsstadt Köln und für die Entwicklung in einigen stadträumlichen „Hot Spots“. Es ist verlockend, aber zu kurz gegriffen, wenn lediglich die Auswirkungen auf den linksrheinischen Süden betrachtet werden, die aus der Standortverlagerung und aus der Bündelung der Aktivitäten der Fachhochschule Köln resultieren.
Andere, aber ebenso wichtige Chancen und Risiken ergeben sich für den Stadtraum Deutz und Kalk. In Deutz stehen schon heute große Veränderungen an. Deutz hat gute Chancen, zu einem „In-Stadtteil" zu werden. Die Ansiedlung von RTL, Talanx, Lanxess und der Neubezug des bisherigen Lufthansagebäudes bringen Tausende von Beschäftigten nach Deutz. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Menschen wird sich nach Freizeiteinrichtungen, Erholungsraum und Wohnraum im Rechtsrheinischen umsehen. Das Angebot von Wohnraum für einen gehobenen Anspruch ist bisher in Deutz und Kalk begrenzt. Hier können neue Chancen für die Weiterentwicklung von Deutz auf den Flächen des Ingenieurswissenschaftlichen Zentrums der FH liegen.
Aus der Sicht der Antragsteller ist es wichtig, für Deutz/Kalk die Chancen aber auch Risiken einer Verlagerung der Fachhochschule auf die andere Rheinseite zu untersuchen und für den Stadtraum ein neues Bild für die Zukunft zu entwickeln. Lagegunst und Flächenpotential gilt es positiv zu nutzen und nicht zu verschlafen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Michael Zimmermann gez. Jörg Frank
SPD-Fraktionsgeschäftsführer GRÜNE-Fraktionsgeschäftsführer
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