Ursachen für steigende Friedhofsgebühren: „Wir brauchen einen Friedhofszielplan!“

GRÜNE und SPD haben die von der Verwaltung vorgeschlagene neue Friedhofsgebührensatzung im Rat am 14. Februar 2012 abschließend gebilligt.

Nachdem die Gebühren 2008 gesenkt wurden, steigen sie nun teils um rund 20 %, so z.B. bei Wahlgrabstätten. Aber zum Teil werden die Gebühren auch gesenkt, so beim Krematorium.
Von den tatsächlichen Friedhofskosten werden etwa 20% aus dem Stadthaushalt für den städtischen Grünanteil subventioniert. Die übrigen Kosten werden nach Gebührenrecht sachbezogen auf die einzelnen Leistungen verteilt. Dass die Gebühren nun wieder steigen müssen, hat vor allem seine Ursache darin, dass zur besseren Friedhofspflege wieder mehr Personal eingesetzt wird.

Vor allem das Friedhofsgewerbe kritisiert die Kostenzuordnung. Die Genossenschaft der Kölner Friedhofsgärtner behauptet sogar, bei der besonders günstigen Naturwaldbestattung würden die Grabstellen verschenkt.
Fakt ist, dass die Stadt zum Preis von 499,00 Euro ein besonders günstiges Angebot in einem Waldstück neben dem Ostfriedhof offeriert, um der Billigkonkurrenz im Umland etwas entgegenzusetzen. Die GRÜNEN haben sich aber davon überzeugt, dass hierbei keine Quersubventionierung zu Lasten anderer Grabarten stattfindet. Auch beim Naturwaldangebot gehen die tatsächlichen Pflegekosten, wie die Kosten für Grund und Boden, in den Preis ein. Insofern ist die Kritik unzutreffend.

Die GRÜNEN teilen aber mit dem Friedhofsgewerbe die Befürchtung, dass ein weiterer Rückgang von Bestattungen auf den 55 Kölner Friedhöfen eintreten wird, und damit die heutige Friedhofskultur mit den ortsnahen Friedhöfen gefährdet ist. Dies liegt aber in erster Linie an der sich wandelnden Bevölkerungsstruktur, wie der großen Zahl von Singlehaushalte, und an einer sich verändernden Einstellung zum Tod. Die Stadt muss darauf reagieren.

Deshalb war für die GRÜNEN wichtig, dass die Verwaltung zugesagt hat, noch in diesem Jahr einen neuen Friedhofszielplan in enger Abstimmung auch mit dem Friedhofsgewerbe zu entwickeln. Auf dieser Grundlage soll dann für 2013 eine neue Gebührensatzung entwickelt werden.

Köln, 14. Februar 2012
verantwortlich: Jörg Frank, Fraktionsgeschäftsführer

Kategorie

Ratsfraktion | Wirtschaft & Finanzen | Umwelt | Themen | Pressemitteilung | Rathaus Ratlos | Meldungen