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Clouth-Gelände: Zukunftsweisend für Nippes

Ratsfraktion Rede von Barbara Moritz zur Entwicklung des ehemaligen Clouth-Geländes in Nippes

25.02.08 –

Ratssitzung vom 29.01.09

2.1.5   <link external-link-new-window>Antrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen betreffend „Entwicklung des ehemaligen Clouth-Geländes“

Barbara Moritz (Bündnis 90/Die Grünen): Herr Oberbürgermeister! Meine Damen und Herren! Ich versuche, nichts von dem zu wiederholen, was bereits von Martin Börschel gesagt worden ist. Er hat natürlich schon viel Richtiges gesagt.

Darüber, dass dieses Projekt in Köln-Nippes zukunftsweisend sein könnte, sind wir uns alle einig, denn dort stimmen eigentlich alle Voraussetzungen dafür. Es liegt sehr nah am Bezirkszentrum Nippes. Die Stadt ist seit 2003 Eigentümerin. In der Zwischenzeit hat es interessante Zwischennutzungen von Kultur und Gewerbe gegeben. Es grenzt an eine Grünfläche. Es gibt vorhandenen denkmalgeschützten Bestand, der diesem Gelände auch eine Identität geben kann. Ich erinnere in diesem Zusammenhang gerne an ein Gebiet in Köln, bei dem man eigentlich darüber weinen könnte, wie es sich entwickelt hat, nämlich das CFK-Gelände, wo kein neues Stadtviertel entstanden ist. Allerdings haben dort auch einige Bedingungen nicht gestimmt. Von den denkmalgeschützten Gebäuden, die es dort einmal gegeben hat, sieht man außer dem Wasserturm nichts mehr.

Es wurde ein anspruchsvoller Wettbewerb durchgeführt. So weit, so gut. Bis auf die FDP übrigens hat der gesamte Rat dafür gestimmt, dass der zweite Preis umgesetzt wird. Warum haben wir das so beschlossen? Der zweite Preisträger wollte mit dem Bestand und dem Gewerbe anders umgehen als der erste, und das hat der Rat mit ganz großer Mehrheit befürwortet. So weit die guten Nachrichten, nun zu den schlechten.

Obwohl sich Rat und Ausschüsse damit mehrmals, wie Martin Börschel gesagt hat, damit beschäftigt haben ‑ ich habe es einmal recherchiert: 26-mal haben wir uns mit diesem Thema beschäftigt; das ist grotesk ‑ und in jeder dieser Sitzungen gesagt wurde, dass wir Gewerbe und Kultur auf dem Gelände erhalten möchten und dass wir eine Mischung und ein lebendiges Quartier möchten, hat die Liegenschaftsverwaltung doch noch einmal versucht, den Park einzubeziehen und ihre ursprüngliche Absicht umzusetzen, nämlich das komplette Gelände abzuräumen. Ich glaube, es war doch sehr deutlich, dass wir genau das nicht wollen.

Genauso mussten wir den Eindruck gewinnen, dass die Verwaltung das Gelände am liebsten an einen Investor veräußern will. Ich möchte meinen Kollegen nicht gerne korrigieren, aber in diesem Punkt muss ich es tun: Es bringt nicht mehr Geld, wenn es an einen veräußert wird. Aber es ist natürlich viel, viel einfacher, nach dem Motto zu handeln: Das haben wir immer so gemacht, das machen wir auch wieder so. Überall in Deutschland werden mittlerweile Baugruppen gebildet und Baugruppenplanungen gemacht. Das ist viel kleinteiliger, viel feinkörniger, aber eben nicht dieses ewige Einerlei von Bauträgermaßnahmen. Umso gemischter desto urbaner, lebendiger und sozial stabiler wird ein solches Quartier werden.

Ich will damit zum Ende kommen, da Martin Börschel schon auf den sozialen Wohnungsbau und andere Themen eingegangen ist. Ich hoffe, dass wir dort eine gute Voraberschließung hinbekommen mit hochwertigen öffentlichen Flächen und mit kleinen Parzellierungsmöglichkeiten, sodass ein sehr bunter und lebendiger Mix an dieser Stelle entstehen kann. Danke schön.

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