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Fliegen ab Köln ? Zwischen Wirtschaftsfaktor und Klimakiller

Bericht über das Streitgespräch in der Kölner Eigelsteintorburg am 30. August

26.08.07 – von Diana Siebert

Streitgespräch in der Kölner Eigelsteintorburg am 30. August, 19:30 Uhr

Es diskutierten:
+ Dr. Karlheinz Haag, Umweltbeauftragter der Lufthansa
<link http: www.horst-becker.de _blank external-link-new-window>+ Horst Becker MdL (Flug und Umweltexperte der Landtagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen)
+ Prof. Dr. Hansjochen Ehmer, Fachhochschule Bad Honnef, Aviation Management, Luftverkehrspolitik und Volkswirtschaftslehre
+ Martin Partsch, Lärmschutzbeauftragter Flughafen Köln Bonn
+ Moderation: <link http: www.keymis.de _blank external-link-new-window>Oliver Keymis, Mdl, Vizepräsident des NRW-Landtages

Bericht :
Im vollbesetzten Saal der Eigelsteinburgstellten die Vertreter von Lufthansa und Flughafen Köln/Bonn, Karlheinz Haag und Martin Partsch, heraus, welche Beiträge zur Minderung des Kerosinverbrauchs  - und damit des CO2-Ausstoßes -  technischer Fortschritt, bauliche und andere infrastrukturelle Maßnahmen an den Flughäfen sowie Freigaben von Luftrouten z.B. über den Himalaya  leisten können.

Karlheinz Haag machte noch einmal den steinigen Weg deutlich, der zu einer (von ihm nicht gewünschten) internationalen Kerosinsteuer führt: Es müsste die Passage im <link http: de.wikipedia.org wiki chicagoer_abkommen external-link-new-window>Chicagoer Abkommen von 1944 aufgehoben werden, die Steuern auf Flug(benzin) verbietet. Eine Kerosinsteuer wurde hingegen von Hansjochen Ehmer als geeignetes Mittel zur Reduzierung des Co2-Ausstoßes angesehen.

Doch was nützen als die - manchmal nur Fachleuten verständlichen - technischen und organistorischen Maßnahmen zur Verminderung des CO2-Ausstoßes je "Transportleistung" ("Personenkilometer", "Tonnenkilometer"), wenn immer mehr Menschen und Güter durch die Welt fliegen? - fragte Horst Becker, und lieferte die Antwort dazu: "wir brauchen zum Stoppen des Klimawandels erheblich weniger Ausstoß in absoluten Zahlen. Fliegen sollte mindestens gleich besteuert werden wie die anderen Verkehrsträger". Ein Wandel in den Lebensstilen ist unvermeidlich und soll über finanzielle Anreize und auch dirigistische Maßnahmen erfolgen: "Es gibt kein Grundrecht auf Fliegen. Wenn ein höherer Preis nicht hilft, dann sollte auch über ein Inlandsflugverbot auf Strecken bis 500 km nachgedacht werden", so Sven Harmeling.

In den reichen Nordländern (CO2-Ausstoß je Mensch und Jahr 10-20 kg) muss umso mehr etwas pasieren, als LÄnder wie Indien (CO2-Ausstoß je Mensch und Jahr 1-2 kg) auch auf ihr Recht pochen sich zu entwickeln. Doch welche Konsequenz ist daraus zu ziehen?
Karlheinz Haag sah Deutschland und die Lufthansa gegenüber den Firmen aus  aufstrebenden Drittweltstaaten ins Hintertreffen geraten, wenn in Deutschland und der EU Flugtreibstoff, das Fliegen und die Flug-Infrastruktur besteuert würden. Dem gegenüber stand die vom brillianten Moderator Oliver Keymis zitierte Zielvorgabe von Angela Merkel, dass in einer gerechten Welt auch der Kohlendioxyd-Ausstoß sich annähern müsste. Aber ist Merkel auch bereit, sich für die konkrete Ausbuchstabierung  -z.B. Kerosinsteuer - einzusetzen?
Text von Diana Siebert

Das war der Ankündigungstext:
Fliegen ab Köln? Zwischen Klimakiller und Wirtschaftsfaktor

Wir Deutschen waren und sind die Reiseweltmeister. Gestern war’s von Köln aus gesehen die Eifel – heute jettet man mit dem Billigflieger zum Kurztrip nach
London oder Barcelona. Das Verkehrsmittel: Flugzeug. 2005 flogen alleine in
Deutschland 84 Millionen Menschen (statistisches Bundesamt), Tendenz stark
steigend.
Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass der Flugbetrieb rund 9
Prozent des Treibhauseffekts ausmacht. Eine Bonn Berlin Bahnreise, so berechnet Atmosfair setzt 30 Kilo des Treibhausgases CO2 frei, die Flugreise nach Dubai 1.540 Kilo – beide können in rund 5 Stunden erreicht werden. Deutsche wollen Mobil sein und reisen in ferne Länder bildet und erweitert den Horizont.


Was tun?
+ Welche Rolle spielt die Einstellung der Verbraucher?
+ Können technologische Innovationen den Wunsch nach dem Flug über den Wolken lösen?
+ Welche Einstellung fördert die Wirtschaft beim Fliegen und welchen Wirtschaftsfaktor hat das Fliegen für Köln?
+ Hat die Politik Steuerungsmöglichkeiten?
+ Oder fliegt man mit Atmosfair gar klimafreundlicher?

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