13.10.07 –
Die Energiebau GmbH (vormals „Energieladen Köln“) im Stadtbezirk Ehrenfeld ist seit 1983 ein Pionier bzw. ein Dinosaurier der deutschen Photovoltaik-Unternehmen. Grund genug für die Grünen, sich auf den Weg nach Ossendorf zu machen. Letzten Donnerstag besichtigte der OV3 zusammen mit dem OV4 und anderen interessierten Grünen das Kölner Traditionsunternehmen in dem sich alles um die Sonne dreht.
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GRÜNE nehmen die blauen Zellen unter die Lupe
Die GRÜNEN haben ja schon immer eine hohe Sympathie für Sonnenenergie gehabt, aber was steckt eigentlich hinter dieser Technologie und wie wird sie weiterentwickelt? Alles Fragen die die GRÜNEN-Ortsverbände Lindenthal und Ehrenfeld im Oktober 2007 zum Anlass nahmen, ein Kölner Traditionsunternehmen zu besichtigen.
Die Energiebau GmbH (vormals „Energieladen Köln“) im Stadtbezirk Ehrenfeld ist seit 1983 ein Pionier bzw. ein Dinosaurier der deutschen Photovoltaik-Unternehmen. Trotz der langen Geschichte fiel es dem Inhaber und Geschäftsführer Ingenieur Michael Schäfer nicht schwer, seine heutige Firma, die dahinter steckende Idee und die gar nicht so komplizierte Technik anschaulich und unterhaltsam zu beschreiben.
60 Mitarbeiter allein in Köln erwirtschaften in den 2 Gebäudekomplexen in Ossendorf pro Jahr über 100 Millionen Euro – nicht schlecht für ein Unternehmen, das vor fast 25 Jahren für sein Vorhaben noch verlacht wurde. Aber eine ganz normale Firma ist Energiebau trotzdem nie geworden: Auf dem Firmen-Flachdach verdienen Mitarbeiter mit einer eigenen selbst montierten Solar-Anlage einen Nebenverdienst (konzipiert als Betriebsrente) und es gibt eine Abteilung, die nur dafür zuständig ist, in Afrika Projekte zusammen mit NGOs zu planen und durchzuführen. Technologischer Größenwahn herrscht bei Energiebau nicht vor. Lediglich in Belgien und Italien will Ingenieur Schäfer seine Technologie-Exportschlager mit neuen kleinen Niederlassungen direkt vermarkten.
Unser Gesamteindruck: Eine solide Mittelstandsfirma mit einem völlig ökologischen Produkt, einem nachhaltigen Geschäftskonzept, mit viel Potential und sehr viel Zukunft.
Lokal wird trotzdem noch gedacht: am liebsten würde Energiebau alle Dächer der Nachbarschaft im Gewerbegebiet Butzweiler Hof mit ihren blauen Zellen bedecken. Auch Kölner Bürgerinnen und Bürger werden immer noch vorzugsweise bedient: falls ein eigenes Dach auf der Südseite vorhanden ist, liefert Energiebau nicht nur die Technologie, sondern hilft auch bei der Planung. Außerdem werden die Kunden noch finanziell beraten, wie sich mit der Produktion von Solarstrom nach dem EEG (Erneuerbare Energien-Gesetz) 20 Jahre lang Rendite erwirtschaften lässt.
Die GRÜNEN wären nicht die GRÜNEN, wenn sie bei einer solchen Firmenbesichtigung nicht nach Energieeffizienz, Recycling oder Jobchancen im Bereich der erneuerbaren Energien fragen würden. Auch Argumente, den eigenen Vermieter für eine Photovoltaikanlage zu begeistern, wurden gesammelt.
Besonders beeindruckend bleibt den angereisten Sonnenenergiefans mit Sicherheit ein Projekt in Tanzania im Gedächtnis: in Mbinga wurde eine Solar-Hybrid-Anlagen mit Pflanzenöl-Generator installiert. Die „Vincentian Sisters“ erzeugen elektrischen Strom vollständig aus erneuerbarer Energie, nämlich dem Licht der Sonne und dem Öl der vor Ort angebauten Jatropha-Pflanze. Diese Kombination einer Solarstromanlage mit einem Pflanzenöl-Generator stellt eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Alternative zur Energieversorgung in Afrika dar. Dieses dezentrale Kleinkraftwerk erzeugt umweltverträglich Strom für Kühlschränke, TV-Geräte etc. und benötigt dank seiner Nähe zum Verbraucher keinerlei teure Fernleitungen mit Leistungsverlusten. Solarenergie ist eine kleinformatige, demokratische und finanzierbare Technologie gerade für Afrika.
Wer mehr wissen will kann sich hier über dieses Energiebau-Projekt informieren:
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