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Nord-Süd-Stadtbahn wird immer teurer – und ein Ende ist nicht absehbar

Ratsfraktion: PressemitteilungVon 2000 bis 2007 wurden mal eben 320 Millionen Euro mehr verbuddelt. War dies wirklich nicht abzusehen? Gestartet war das Bauvorhaben mit einer grob geschätzten Kostenberechnung in Höhe von 630 Millionen Euro.

29.06.07 –

Von 2000 bis 2007 wurden mal eben 320 Millionen Euro mehr verbuddelt. War dies wirklich nicht abzusehen?

Gestartet war das Bauvorhaben mit einer grob geschätzten Kostenberechnung in Höhe von 630 Millionen Euro. Mittlerweile gilt bereits ein Betrag von 950 Millionen Euro als sicher- Stand Juni 2007. Weitere Kostensteigerungen werden von der KVB nicht ausgeschlossen. In welcher Höhe die Mehrkosten von Bund- und Land getragen werden, ist noch in keiner Weise gesichert. Ende 2008 / Anfang 2009, so ist zu hören, wird dies klarer sein. Und wer zahlt die Summe, wenn Bund und Land sich nicht von der Notwendigkeit dieser 50%igen Kostenexplosion überzeugen lassen?

Es ist erschreckend, mit welchem Gleichmut der technische Vorstand der KVB auf diese Entwicklung reagiert. Dabei ist dadurch für diese und die nächste Generation jeglicher weitere Ausbau des innerstädtischen ÖPNV-Netzes gestorben. Denn Bund und Land erhöhen nicht etwa die ÖPNV-Mittel, sondern streichen sie im Gegenteil drastisch zusammen. Und da Köln ja durch den Bau der Nord-Süd-Stadtbahn großzügig bedacht wurde, wird es in die Röhre gucken.

Damals haben die Grünen als einzige politische Kraft vor diesem finanziellen und verkehrspolitischen Fiasko gewarnt. Die von den Grünen favorisierte Strecke entlang des Rheinauhafens hätte die Hälfte gekosten (ca. 300 Mio.). Da sie größtenteils oberirdisch verlaufen wäre, wäre auch die Kostensteigerung erträglich gewesen.

Zum Vergleich: Die Nord-Süd-U-Bahn  hat eine Streckenlänge von 3,7 km und wird mindestens  Tausend Millionen Euro kosten. In Bremen wurde eine gleichlange oberirdische Stadtbahnstrecke gebaut mit Investitionskosten von 25 Millionen Euro!

„Es ist grotesk, dass in Köln über Tausend Millionen Euro verbuddelt werden, wo der gleiche verkehrspolitische Nutzen für weniger als die Hälfte zu haben gewesen wäre.

Für das eingesparte Geld hätte man oberirdische bauen können:
- Chlodwigplatz bis Bonner Verteiler
- Verlängerung der Linie 3 ins Görlinger-Zentrum
- Verlängerung der Linie 5 zum Butzweilerhof (IKEA, Coloneum)
- Verlängerung der Gürtelstrecke zwischen Luxemburger Straße und Rheinufer
Vielleicht wäre sogar die rechtsrheinische Ringstrecke zwischen Mülheim und Porz realisierbar gewesen.“ urteilt Barbara Moritz, Fraktionsvorsitzende.

Wir erwarten eine klare nachvollziehbare Darstellung über die Gründe dieser Kostensteigerung vom verantwortlichen technischen Vorstand der KVB, Walter Reinarz.

Verantwortlich
Barbara Moritz 

Kategorie

Kreisverband