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Ratsantrag: „Mehr Plätze im Gemeinsamen Unterricht“

Der Rat beauftragt die Verwaltung, ein Konzept zu entwickeln, welches die Plätze im so genannten „Gemeinsamen Unterricht (GU)“ von behinderten und nicht-behinderten Kindern bis zum Jahr 2010 verdoppelt.

16.08.07 –

SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln                                                          
Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Rat der Stadt Köln

 

Köln, den 16.08.2007

Gleichlautend:

Herrn Oberbürgermeister
Fritz Schramma
Historisches Rathaus

50667 Köln

Antrag gemäß § 3 der GeschO des Rates
hier:    „Mehr Plätze im Gemeinsamen Unterricht“

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir bitten Sie, folgenden Dringlichkeitsantrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Rates am 30. August 2007 zu setzen.

Beschluss:
Der Rat beauftragt die Verwaltung, ein Konzept zu entwickeln, welches die Plätze im so genannten „Gemeinsamen Unterricht (GU)“ von behinderten und nicht-behinderten Kindern bis zum Jahr 2010 verdoppelt.

Die Antragsteller bitten um Prüfung, welche organisatorischen, personellen und räumlichen Voraussetzungen für dieses ehrgeizige Ziel geschaffen werden müssen.  Darüber hinaus sind Chancen und Risiken einer verstärkten Förderung von Kindern mit körperlichen,  kognitiven, emotionalen und sozialen Schwächen sowie Sinnesschäden an Grundschulen sowie an weiterführenden Schulen darzustellen.

Ziel muss die Intensivierung des Gemeinsamen Unterrichts in Köln sein.

Um dieses Ziel erfolgreich umsetzen zu können, ist jedoch auch das Land in der Pflicht. Die kommunalen Maßnahmen sollen aufbauen auf den Bemühungen des Landes, durch ein Kompetenz­zentrum NRW mehr Integration im Schulsystem zu schaffen. Wir appellieren an das Land, für das gemeinsame Ziel auch die notwendigen personellen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, damit die Bedingungen für die gemeinsame Förderung aller Kinder  in den Klassen entscheidend verbessert werden.

Begründung:

Um dem Ziel „Integration statt Ausgrenzung“ gerecht zu werden, soll zukünftig wesentlich mehr behinderten Kindern als bisher die Möglichkeit gegeben werden, in Zukunft eine Regelschule zu besuchen. Derzeit besuchen ca. 5.100 behinderte Kinder in Köln eine Förderschule, aber nur 454 Kinder eine „normale“ Grundschulklasse.

Mit der Einrichtung von Kompetenzzentren in Nordrhein-Westfalen verknüpfen wir die Hoffnung, dass sich eine Steigerung der Anzahl von Förderschülern bremsen lässt. Die Weiterentwicklung kann ein erster Schritt sein, die sonderpädagogische Förderung auf einen neuen Weg zu bringen.

Das System des Gemeinsamen Unterrichts in Köln ist in unseren Augen ausbaufähig. Schwache Ressourcen tragen bislang zu einer Unterversorgung des GU bei.

Eltern sollte eine größere Mitsprache bei der Wahl des Förderortes gegeben werden. Wünschenswert ist insbesondere eine stärkere Förderung behinderter Kinder im Grundschulbereich. Dazu muss die Regelschule in diesem Bereich erheblich gestärkt werden, etwa durch die Bereitstellung zusätzlicher Räumlichkeiten.
Außerdem soll der gemeinsame Unterricht im Sekundarbereich I deutlich ausgebaut werden, damit die spezielle Förderung der Kinder dort nicht abreißt.

Der Förderschwerpunkt Lernen kann zudem entscheidend verkleinert werden, wenn die vorschulische Bildung Hand in Hand mit der Jugend- und Familienhilfe vernachlässigte Kinder fördert. Die Sprachförderung ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Weitere sind eine konsequente Unterstützung von Problemfamilien oder aber auch von allein erziehenden Müttern oder Vätern.

Stadt wie Land sind aufgefordert, Ausstattung wie Personal zugunsten der Regelschule einzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

                                                                                        

gez. Michael Zimmermann                         gez. Jörg Frank
SPD-Fraktionsgeschäftsführer                    GRÜNE-Fraktionsgeschäftsführer

 

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