27.10.25 –
Strandurlaub mit Ausblick auf Gasbohrplattformen? Genau das möchte der
niederländische Konzern One-Dyas Realität werden lassen. Rund 20 Kilometer vor
der Nordseeinsel Borkum entsteht auf niederländischer Seite eine Bohrplattform.
Das Gasvorkommen erstreckt sich jedoch auch auf die deutsche Seite. Deshalb
plant die Bundesregierung ein sogenanntes Unitarisierungsabkommen, um die
gemeinsame Förderung zu regeln.
Die Folgen für Umwelt und Klima wären katastrophal. Über eine geplante Laufzeit
von 35 Jahren würden durch die Verbrennung des geförderten Gases rund 65
Millionen Tonnen CO freigesetzt.
Auch das nur 500 Meter entfernte UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer ist stark
bedroht. Schwermetalle aus dem Bohrbetrieb können empfindliche Okosysteme
regelrecht vergiften, und der Lärm der Bohrungen stört Meeressäuger und andere
Tiere bei Kommunikation, Partnersuche, Orientierung und Nahrungssuche.
Natur und Umwelt werden erneut für die Profitinteressen eines Konzerns geopfert
- und das, um gerade einmal 0,7 Prozent des jährlichen deutschen Gasbedarfs zu
decken. Statt auf erneuerbare Energien zu setzen, machen wir uns damit erneut
abhängig von fossilen Konzernen und verfestigen genau die Strukturen, von denen
wir uns eigentlich lösen müssen.
Doch das ist noch nicht alles: Das letzte Steinriff seiner Art in diesem Gebiet
soll einem Stromkabel weichen, das die Bohrplattform versorgen soll -
ironischerweise führt dieses Kabel auch noch zu einem Windpark. Zudem kann die
Gasförderung den Meeresboden absenken. Was für Ministerin Reiche und andere
vielleicht nach „ein paar Zentimetern" klingt, kann in Wirklichkeit Erdbeben und
massive Veränderungen des sensiblen Ökosystems auslösen.
Wir sagen: Schluss mit der fossilen Sackgasse!
Wir rufen unsere Kölner Delegierten dazu auf, auf der Bundesdelegiertenkonferenz
Haltung zu zeigen - gegen das Unitarisierungsabkommen und für einen konsequenten
Ausstieg aus der fossilen Abhängigkeit.