Deutzer Geschichte

Seit September wird am Kennedy-Ufer in Deutz für den neuen Rheinboulevard der alte Bahndamm abgetragen.
Es war zunächst wenig überraschend, dass dort alte Fundamente ans Tageslicht kamen.
Die Verwaltung berichtete von den imposanten Ausmaßen eines Wehrturms des Grafen von Berge aus dem 12. Jahrhundert mit vier Meter starken Basaltmauern, die noch tief in den Untergrund reichen. Auch mit dem Unterbau einer Drehscheibe zum Wenden der Lokomotiven hat so keiner gerechnet. Als Erbe der Vergangenheit soll davon möglichst viel bewahrt werden. Das sehen nicht nur die Deutzer Bürger so, die in kürzester Zeit über 2000 Unterschriften für den Erhalt der historischen Schätze sammelten und einen archäologischen Park im Rechtsrheinischen fordern.

Die Verwaltung beauftragte daher das Architekturbüro Planorama, um die archäologischen Funde in die Gestaltung des Rheinboulevards zu integrieren. Die neue Hochwasserschutzmauer wird um den Wehrturm herum geführt und der erforderliche Hochwasserschutz so angepasst, dass die archäologischen Funde nicht zerstört werden. Das verursacht bisher nicht geplante Kosten. Daher sind auch das Land NRW und die Regionale 2010-Agentur bei der Umsetzung gefordert. Im Hauptausschuss am 9.12. präsentierte die Verwaltung ein überzeugendes Konzept. Derzeit werden die Kosten ermittelt. Die Deutzer Bürgerinitiative hat mit ihren Fachleuten und dem Architekten Jan Horstmann wichtige Impulse für eine neue Betrachtung gesetzt. Die GRÜNEN unterstützen eine verträgliche Gesamtlösung um 1.700 Jahre Deutzer Geschichte auf dieser kleinen Fläche zu veranschaulichen.

Karsten Kretschmer

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