KMB – vor dem Aus?

Als „Einsparvorschlag Nr. 5“ des Kulturdezernats steht nach wie vor die „Schließung der Kunst- und Museumsbibliothek bei gleichzeitiger Anbindung des Rheinischen Bildarchivs an das historische Archiv“ zur Entscheidung an. Ab 2012 sollen so 1 Mio. Euro im Stadthaushalt eingespart werden.

Die GRÜNEN lehnen dies ab. Aber eine Lösung für den Erhalt ist noch nicht in Sicht. Sie muss im ersten Halbjahr 2012 gefunden werden. Ihre Auflösung wäre ein nicht verantwortbarer Verlust.
Die Kunst- und Museumsbibliothek (KMB) ist eine der  drei bundesweiten Sammelschwerpunkt-Bibliotheken. Während die Bibliothek „Preußischer Kulturbesitz“ in Berlin eine Einrichtung des Bundes, die Bayerische Staatsbibliothek eine Landeseinrichtung ist, wird die KMB trotz ihrer bundesweiten Bedeutung ausschließlich von der Stadt Köln finanziert. Die mögliche Schließung führt nun auch zu Planungsüberlegungen, die Unterbringung der KMB im Neubau des Historischen Archivs am Eifelwall  nicht mehr zu berücksichtigen. Würde die KMB aus der Planung getilgt, könnte dies ab 2011 eine Förderung durch die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefährden. Die künftige DFG-Förderung sieht eine Abkehr von der 1/3-Beteiligung an den Erwerbskosten zu Gunsten einer mehrjährigen Projektförderung vor, bei der auch Personalkosten berücksichtigt werden können. Die neue Förderstruktur würde der KMB deutlich höhere Drittmittel bringen. Der KMB-Förderantrag wird bereits bei der DFG bearbeitet. Das erhöht den Handlungsdruck.

Da bis zu 40 % der Nutzerinnen und Nutzer Studierende und mindestens 25% auswärtige Nutzende sind, ist die überregionale Bedeutung der KMB offensichtlich. Abgesehen davon wird dieser Status der KMB durch den Sammelschwerpunkt im Dreier-Verbund mit München und Berlin unterstrichen. Somit steht auch das Land NRW für den Fortbestand der KMB in der Verantwortung. Die Stadt Köln kann sie nicht allein unterhalten. Gespräche über eine Kooperation werden derzeit mit der Universität Köln geführt. GRÜNE und SPD im Rat haben sich an die Landesregierung gewandt, um eine dauerhafte Unterstützung durch das Land zu erreichen. 

von Brigitta von Bülow

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