04.07.24 –

Floris Rudolph ist Queerpolitischer Sprecher der Grünen im Kölner Rat. In diesem Gastbeitrag blickt er auf die kommende Pride und erklärt, warum es weiterhin wichtig ist, sich aktiv für die Rechte der queeren Gemeinschaft einzusetzen.

Der ColognePride ist der größte Christopher Street Day (CSD) in Europa und zieht jedes Jahr über eine Million Menschen an. Menschen, die sich für die Rechte und die Sichtbarkeit der queeren Gemeinschaft einsetzen.

Köln ist die queere Hauptstadt Deutschlands – aber wie wichtig es auch hier ist, dass wir uns weiterhin aktiv für unsere Rechte einsetzen, zeigt der Anstieg von queerfeindlicher Hasskriminalität – egal ob Hass und Diskriminierung in der Schule oder Androhungen von Gewalt auf den Ringen. Deswegen haben wir im Rat die Präventions- und Antidiskriminierungsmaßnahmen verstärkt. Flankiert wird dies durch die Arbeit der neuen Queerbeauftragten bei der Kölner Polizei und der Staatsanwaltschaft.

Wir wissen, dass viele Straftaten nicht zur Anzeige gebracht werden, die Dunkelziffer ist weiterhin sehr hoch. Um alle queeren Menschen möglichst gut schützen und nach Gewalterfahrungen unterstützten zu können, ist es wichtig, dass dieses Dunkelfeld abgebaut wird. Dazu wurde in Köln die städtische Aufklärungskampagne „Anzeigen statt Aushalten“ entwickelt – mit Mitteln, die wir Grüne eingebracht haben.

Doch wir wollen nicht nur auf steigende Diskriminierung reagieren, wir setzen uns auch proaktiv für unsere Community ein. Das von uns initiierte und finanzierte Förderprogramm zur Unterstützung von Projekten zu Gewaltprävention und Diskriminierungsabbau im Bereich LSBTI, ist das beste Beispiel dafür. Das Programm wurde gerade um ein weiteres Jahr verlängert, weil es so gute Erfolge zeigt.

Gezielte Maßnahmen sind notwendig, um queerfeindliche Vorurteile, Ausgrenzung und Gewalt abzubauen. Aber es ist auch wichtig, dass wir sichtbar sind und uns auf der Straße zeigen. Das können wir zusammen beim Demonstrieren und beim Tanzen. Wir sehen uns auf dem ColognePride, lasst uns zusammen feiern.