Nachdem erst vor kurzem bekannt wurde, dass vom Gelände der Shell-Raffinerie in Godorf über Jahre Säure ausgetreten ist, durch die unter anderem Autolacke von Anwohnern beschädigt wurden, kam es nun erneut zu einem Störfall. Dabei wurden auf diversen Grundstücken in der Nachbarschaft Ölpartikel abgelagert.
Hierzu erklärt<link>Dr. Matthias Welpmann, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Rat der Stadt Köln:
„Es ist nicht hinnehmbar, dass die Shell AG ein offenbar ausgesprochen entspanntes Verhältnis zur Frage der Betriebssicherheit der Anlage und insbesondere zum Schutz der in der Nachbarschaft lebenden Menschen hat. Der Betrieb der Anlage hat auf Grundlage der einschlägigen umweltrechtlichen Vorschriften so zu erfolgen, dass Gefährdungen oder Belästigungen der Nachbarschaft zu jedem Zeitpunkt ausgeschlossen sind. Wenn die Betreiber dies nicht gewährleisten können, wäre es an der zuständigen Behörde, der Bezirksregierung Köln, die Zulässigkeit des Weiterbetriebs dieser Anlage einer kritischen Prüfung zu unterziehen.“
Neben den inakzeptablen Störfällen selbst ist auch das Kommunikationsverhalten des Betreibers völlig unzureichend.
Wie kann es sein, dass ein mit hochgerüsteten Kommunikationsabteilungen ausgestatteter Konzern es über Jahre nicht schafft, die Nachbarn ebenso wie die zuständigen Behörden unverzüglich und umfassend zu informieren, wenn eine Störung auftritt? Hier muss von einem mangelnden Informationsinteresse des Betreibers ausgegangen werden - eine Strategie, die langfristig noch keinem Öl- oder Chemiekonzern beim Aufbau eines vertrauensvollen Verhältnisses zur Nachbarschaft genützt hat.
Die Grünen werden zu diesem Themenkomplex im kommenden Umweltausschuss eine Anfrage stellen.
Köln, 10. Juni 2011
verantwortlich: Jörg Frank, Fraktionsgeschäftsführer
Für Rückfragen: Dr. Matthias Welpmann
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