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Über die Jahre haben sich viele Pressemitteilungen und Kommentare zum aktuellen politischen Geschehen angesammelt. Hier sind die Pressemitteilungen der GRÜNEN im Kölner Rat aus den letzten Jahren zu finden. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern. Sollte etwas spezielles gesucht werden, so verwenden Sie bitte auch unsere Suchfunktion.
2019 haben wir unsere Webseite erneuert, die älteren Mitteilungen sind nur teilweise dem neuen Design angepasst worden ;-).
Kommentar von Bettina Tull
Ein ADAC-Vertreter hat das Thema „Staus in Köln“ losgetreten, der Express daraus die Kampagne „Autofeindlichste Stadt“ gemacht und die FDP versucht nun, auf den fahrenden Zug bzw. das fahrende Auto aufzuspringen und Honig daraus zu saugen. Immerhin mal eine Abwechslung zu ihrem Lieblingsthema „Ladenschluss“.
Doch was steckt wirklich hinter der künstlichen Aufregung? Es gibt Staus in Köln, das ist nichts Neues, genauso wie in jeder anderen Großstadt. Täglich pendeln Tausende mit dem Auto ins Stadtgebiet rein und raus oder nehmen eine Abkürzung durch die Innenstadt, um Maut oder längere Autobahnwege zu sparen. Dies sorgt in einer historischen Stadt mit engen Straßenquerschnitten natürlich für Probleme, da die Straßen zum Glück nicht beliebig breiter gebaut werden können.
Die kritischen Stellen im Stadtgebiet sind auch seit langem bekannt, für manche wie z.B. die besonders stauanfällige Kreuzung Luxemburger-/Militärringstraße ist eine Lösung beschlossen. Für die meisten anderen Stauerscheinungen sind in der Regel Baustellen verantwortlich, z.B. auf der Rheinuferstraße. Dort werden die Straße verbreitert und neue Ampelanlagen für flüssigeren Verkehr installiert, Maßnahmen also, die dem Autoverkehr zu gute kommt. Der Verkehr auf der Inneren Kanalstraße – der Sage nach ständig im Stau – erfreut sich weitgehend problemloser Abläufe. Als Beleg dafür dient der kürzlich eingesetzte Uni-Bus. Er wurde mit großen Bedenken und massiven Zeitpuffern auf den Weg gebracht, weil angeblich der Fahrplan aufgrund der Staus sonst nicht einzuhalten sei. In Wirklichkeit sind die Puffer völlig überdimensioniert und werden zum nächsten Fahrplanwechsel reduziert, der Bus wird trotzdem pünktlich fahren können.
Zu erklären ist die Hysterie um die angeblich autofeindlichste Stadt aufgrund der tatsächlichen Gegebenheiten nicht. Vermutlich steckt dahinter ein letztes Aufbäumen der Kräfte, die schon immer für freie Fahrt für freie Bürger waren und damit für städtebauliche Katastrophen wie die Nord-Süd-Fahrt oder den Pfälzischen Ring verantwortlich sind. Denn es wird in Zukunft auch um eine andere Verteilung des Straßenraums und um eine Reduzierung des Autoverkehrs gehen müssen. Die Schadstoffgrenzwerte in Köln sind immer noch viel zu hoch. Eine Ausweitung der Umweltzone und die Verbannung der Autos mit roten und gelben Plaketten sind deshalb dringend geboten. Die kürzlich erfolgte Lärmkartierung zeigt deutlich, dass der Autoverkehr als gesundheitsgefährdende Lärmquelle an vielen Stellen in der Stadt die Menschen krank macht. Hier ist dringender Handlungsbedarf, z.B. durch Geschwindigkeitsreduzierungen auch auf den Hauptstraßen, geboten.
Wer häufig mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist, empfindet Köln mindestens genauso als die fahrradfeindlichste oder fußgängerfeindlichste Stadt. Der Vermutung, die Mehrheit der Bevölkerung wäre ach so autofreundlich, widerspricht ein nüchterner Blick in die Statistik: in den innenstadtnahen Stadtvierteln besitzt etwa nur ein Drittel der Menschen über 18 Jahre ein Auto, im gesamten Stadtgebiet weniger als die Hälfte. In vielen Wohnstraßen gibt es mittlerweile mehr Fahrrad- als Autoverkehr. Die KVB transportiert jeden Tag fast eine Million Fahrgäste, Tendenz weiter steigend. Insofern ist die Politik von Rot-Grün in Köln, die auf eine Gleichbehandlung aller Verkehrsarten setzt, nicht nur zukunftssicher, sondern auch den Lebensverhältnissen der Bevölkerung geschuldet.
Um die Lebensqualität in den Vierteln zu erhöhen, muss der Umweltverbund aus Fahrrad-, Fußgänger- und öffentlichem Nahverkehr weiter gefördert werden, genauso wie die Verstetigung und Entschleunigung des Autoverkehrs, z.B. durch den Bau von Kreisverkehren, sowie die Ausweisung von Shared-Space-Zonen, in der sich alle Verkehrsarten gleichberechtigt begegnen.
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