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Über die Jahre haben sich viele Pressemitteilungen und Kommentare zum aktuellen politischen Geschehen angesammelt. Hier sind die Pressemitteilungen der GRÜNEN im Kölner Rat aus den letzten Jahren zu finden. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern. Sollte etwas spezielles gesucht werden, so verwenden Sie bitte auch unsere Suchfunktion.
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SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Kölner Rat
An den Vorsitzenden des Rates
Herrn Oberbürgermeister Jürgen Roters
Dringlichkeitsantrag gem. § 12 der Geschäftsordnung des Rates
Forderungen zur Instrumentenreform des SGB II und SGB III
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wir bitten Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung am 14.07.2011 zu setzen:
Beschluss:
I. Zur Gesetzgebung:
II. Zur Umsetzung des Integrationsprogramms:
Der Rat der Stadt Köln fordert die mit der Umsetzung befassten Institutionen auf,
Begründung:
Die Bundesregierung hat die Instrumentenreform des SGB II und SGB III (Gesetzesentwurf zur Leistungssteigerung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente) vorgelegt.
Sozialpolitisch problematisch ist am vorgelegten Gesetzesentwurf, dass
• der Grundsatz des Förderns und Forderns im SGB II zur Disposition steht;
• Langzeitarbeitslose / arbeitsmarktferne Frauen und Männer weitgehend vom Arbeitsmarkt abgekoppelt werden, da nach der Instrumentenreform niedrigschwellige Angebote für Langzeitarbeitslose weggekürzt werden;
• die Instrumentenreform insofern die Zielsetzung des SGB II unterläuft, alle erwerbsfähigen Hilfebedürftigen bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit zu unterstützen;
• die Instrumentenreform die bereits auf hohem Niveau bestehende Sockelarbeitslosigkeit in Deutschland weiter steigen lässt, wenn die Mehrheit der Langzeitarbeitslosen ohne individuelle Arbeitsförderungsmaßnahmen nicht am wirtschaftlichen Aufschwung partizipieren können;
• arbeitsmarktferne erwerbsfähige Leistungsempfänger zur staatlichen Alimentierung herabgestuft werden und durch diese Instrumentenreform auch dauerhaft alimentiert bleiben;
• die öffentlich geförderte Beschäftigung abgeschafft wird, wenn als eigenständiges Förderkriterium neben der Zusätzlichkeit und dem öffentlichen Interesse noch die Wettbewerbsfähigkeit von Arbeitsgelegenheiten eingeführt würde;
• der bisherige Beschäftigungszuschuss nach § 16e SGB II einerseits auch künftig anteilig vom Arbeitgeber selbst aufgebracht werden soll, die Stelle aber gleichzeitig wettbewerbsneutral sein muss, also nicht auf dem freien Markt erwirtschaftet werden kann;
• qualitativ hochwertige und arbeitsmarktnahe Arbeitsgelegenheiten mit hoher gesellschaftlicher Relevanz in der Stadtgesellschaft nicht mit einer Trägerpauschale von 150,- € aufrecht zu erhalten sind,
Besonders die Kommunen haben unter den bereits erfolgten Mittelreduzierungen im Eingliederungstitel für Leistungsbezieher nach SGB II zu leiden. Die Folgen sind schon jetzt deutlich spürbar. Sie engen den Handlungsspielraum der lokalen Träger der Grundsicherung erheblich ein und beschädigen die örtlichen Strukturen nachhaltig.
In einer Zeit, in der wiederum vollmundig Steuerentlastungen verkündet werden, ist jede weitere Kürzung zu Lasten der Arbeitssuchenden unverantwortlich.
Begründung zur Dringlichkeit:
Folgt mündlich!
Mit freundlichen Grüßen
Michael Zimmermann Jörg Frank
SPD-Fraktionsgeschäftsführer Grüne-Fraktionsgeschäftsführer
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