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Archiv Pressemitteilungen

Über die Jahre haben sich viele Pressemitteilungen und Kommentare zum aktuellen politischen Geschehen angesammelt. Hier sind die Pressemitteilungen der GRÜNEN im Kölner Rat aus den letzten Jahren zu finden. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern. Sollte etwas spezielles gesucht werden, so verwenden Sie bitte auch unsere Suchfunktion.

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Erste integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung

Eine zeitgemäße Antwort


Bereits am 13.Oktober 2011 wurde der erste integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplan mit großer Mehrheit verabschiedet. Die CDU lehnte ihn allerdings ab. Sie konnte ihre ideologischen Grabenkämpfe in der Schulentwicklung - trotz des mit GRÜNEN und SPD im NRW-Landtag erzielten Schulfriedens - nicht beilegen. Alle übrigen demokratischen Fraktionen begrüßten den Plan und erkannten, dass es eine zeitgemäße Antwort auf die Veränderungen der Bildungslandschaft ist.

Was für ein Plan?

Es ist ein Rahmenkonzept, in dem erstmals Angelegenheiten aus dem Bereich der Jugendhilfe - offener Ganztag, frühkindliche Bildung, offene Jugendarbeit - sowie aus dem schulischen Bereich gemeinsam und aufeinander abgestimmt betrachtet und analysiert wurden. Er stellt eine zeitgemäße Antwort auf Veränderungsprozesse dar. Er beinhaltet Verfahrensvorschläge zu den drei zentralen Veränderungsaspekten im Schulwesen:
•    der Veränderung in Richtung inklusiver Schule,
•    auf eine Schule für längeres gemeinsames Lernen und
•    auf eine Schule der individuellen Förderung.

Ziel ist es, durch eine gemeinsame Planung Antworten auf die zunehmenden Herausforderungen für gerechte Bildungs- und Zukunftschancen aller Kinder und Jugendlichen zu geben. Gemäß dem Ziel, dass zukünftig kein Kind mehr zurückgelassen werden soll, werden die unterschiedlichen Bildungsstandorte analysiert. Aktuelle demographische Entwicklungen und städtebauliche Maßnahmen werden in die Zielplanungen einbezogen. Trotzdem lässt der Plan als Rahmenkonzept genug Möglichkeiten, damit bei konkreten Umsetzungen und Maßnahmen auf die aktuellen Entwicklungen und Bedingungen eingegangen werden kann.

Warum integrativ?

Jugendhilfe und Schule gestalten Bildungs- und Erziehungsprozesse. Dabei machen beide Bereiche Angebote für dieselben Kinder und Jugendlichen. Sowohl neue rechtliche Regelungen als auch bildungspolitische Erkenntnisse machen es notwendig, die beiden Planungen - Jugendhilfe und Schule - eng aufeinander abzustimmen. Es ist schon lange GRÜNE Position, den großen Aufgaben des Bildungssystems nur mit einem integrativen Ansatz zu begegnen. Welche Perspektiven bietet der erste Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplan? Wie soll er aus GRÜNER Sicht weiter ausgefüllt werden? Als Rahmenkonzept muss er in den nächsten Jahren mit Leben gefüllt werden.

Bildungsorte?

Viele im Plan thematisierte Aufgaben müssen mit konkreten Maßnahmen versehen werden. Es steht zur Diskussion, dass ein Teil der Schulgebäude dringend erweitert und ein anderer Teil in andere Schulformen überführt werden muss. Dort, wo Schulformen nicht mehr nachgefragt werden und Häuser zu verwaisen drohen, müssen Lösungen gefunden werden, wie diese Gebäude weiter genutzt werden können. Da eher mehr als weniger Bildungsorte benötigt werden, ist zu prüfen, wie und in welcher Funktion diese Bildungsstandorte erhalten werden können.

U3-Anspruch

Im Bereich der frühkindlichen Bildungen besteht die Mammutaufgabe, den Rechtsanspruch für die unter Dreijährigen bis 2013 zu erfüllen. Dabei ist die momentane Versorgungslage mit Kita-Plätzen in kaum einem Stadtbezirk als ausreichend zu bezeichnen. Die Stadtbezirke, in die zunehmend junge Familien ziehen, wie etwa Lindenthal, Nippes und die Innenstadt, und die ohnehin schon dicht bebaut sind, stehen in dabei vor den größten Schwierigkeiten. Denn oftmals fehlt es an wohnortnahen und bezahlbaren Grundstücken für Kitas.

Kooperation

Großer Verbesserungsbedarf besteht in der Kooperation Jugendhilfe - Schule. Die Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe ist mehr als eine additive Zusammenarbeit der beiden Kompetenzen und Institutionen. Wünschenswerte und notwendige Synergien können nur dann entstehen, wenn beide ihr Bildungs- und Erziehungsverständnis reflektieren und Veränderungen zulassen. Eine wesentliche Bedingung für ein besseres und nachhaltigeres Zusammenarbeiten ist die Verständigung auf gemeinsame Ziele und Felder der Kooperation. Dabei gilt es die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und Professionen von Schule und Jugendhilfe zu berücksichtigen. Dies bedarf es der Unterstützung. An dieser Stelle erwarten die GRÜNEN auch Antworten und Anregungen, wie Schulen und Träger der Jugendhilfe besser kooperieren.

Positives Fazit

Der erste integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplan ist eine erste Antwort auf die Veränderungsprozesse im Bildungswesen. Er versteht sich selbst als Prozess, der erst begonnen hat und sich stetig weiterentwickelt. Er kann  dabei helfen, Defizite im Schulwesen abzubauen und dazu beitragen, jedem Kind und jungem Menschen die besten Chancen für ein Leben in einer demokratischen Gesellschaft zu geben. Die GRÜNEN begrüßen diese Planung und werden ihn weiterhin konstruktiv unterstützen.

Kirsten Jahn / Horst Thelen

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