Der Kulturausschuss stimmte am 28.10. auf Grundlage des Beiratsvotums der Verwaltungsvorlage zur Förderung von neun freien Theatern zu, auch mit den Stimmen der grünen Fraktion. Der Theaterbeirat hatte in seiner Sitzung am 24. Februar 2014 nicht nur neun freie Theater und Theatergruppen zur weiteren Förderung, sondern zusätzlich vier weitere Theater empfohlen.

Dazu erklärt die kulturpolitische Sprecherin Brigitta von Bülow: „Für die Förderung standen bislang ca.1,3 Mio. Euro bereit und dies wird auch trotz Haushaltskrise in den Folgejahren so sein. Dafür stehen wir!“

„Eine Erhöhung des Förderetats ist sicherlich wünschenswert. Allerdings müsste die Verwaltung dazu einen Finanzierungsvorschlag machen. CDU und FDP interessieren sich überhaupt nicht für eine seriöse Finanzierung. Sie spielen weiterhin munter ‚wünsch Dir was‘ ohne irgendeine Verantwortung für den Haushalt übernehmen zu wollen. Das ist billige Effekthascherei.“ so Brigitta von Bülow weiter.

Allerdings ist auch das Verhalten des Kulturdezernats mehr als unverständlich. Bereits Ende Februar hatte der Theaterbeirat sein Votum abgegeben. Monate zu spät wurde die Verwaltungsvorlage dem Ausschuss vorgelegt.

„Diese Verzögerung ist für alle betroffenen Theater und für die Politik nicht akzeptabel. Mit der zusätzlichen Förderempfehlung für vier weitere Theater hat der Beirat das festgelegte Budget gesprengt und bei den Theatern Hoffnungen geweckt, ohne auch nur im Ansatz mit der Politik zu klären, ob dies realistisch ist.“, kritisiert von Bülow.

Der Beirat glaubte wiederum, für die vier weiteren Theater den „Feuerwehrtopf“ in Anspruch nehmen zu können, obwohl dieser Etat ab 2015 nicht mehr existiert. Die Kulturverwaltung hat versäumt, den Beirat darüber aufzuklären. Damit stellen Beirat und Verwaltung die  Politik vor eine unlösbare Aufgabe!

„Sollte der ‚Feuerwehrtopf‘ über 2015 hinaus fortgeführt werden können, müsste er im Übrigen für Institutionen aller freien Sparten zur Verfügung stehen, die in Not geraten. Vor allem aber muss das Kulturdezernat bei der Haushaltsaufstellung Vorschläge für eine erhöhte Zuschussfinanzierung gegenüber Kämmerin und Oberbürgermeister machen. Es ist ein Unding, dies auf den Kulturausschuss abwälzen zu wollen.“, so von Bülow abschließend.

Köln, 30. Oktober 2014
verantwortlich: Jörg Frank, Fraktionsgeschäftsführer