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Über die Jahre haben sich viele Pressemitteilungen und Kommentare zum aktuellen politischen Geschehen angesammelt. Hier sind die Pressemitteilungen der GRÜNEN im Kölner Rat aus den letzten Jahren zu finden. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern. Sollte etwas spezielles gesucht werden, so verwenden Sie bitte auch unsere Suchfunktion.

2019 haben wir unsere Webseite erneuert, die älteren Mitteilungen sind nur teilweise dem neuen Design angepasst worden ;-).

Gemeinschaftsschulen für Köln: Zwei Hauptschulen gehen am 1.8. an den Start

von Horst Thelen

Die Veränderung der Kölner Schullandschaft in Richtung „mehr Schulen für Alle“ kommt voran. In atemberaubend kurzer Zeit haben drei Schulen das zunächst als Schulversuch geplante Angebot der Errichtung einer Gemeinschaftsschule in ein überzeugendes pädagogisches Konzept gegossen. Inzwischen hat das von Sylvia Löhrmann (Grüne) geführte Schulministerium für die Hauptschulen Ferdinandstraße und  Wuppertaler Straße eine Genehmigung erteilt. Damit steht Köln an der Spitze der Innovation im Schulwesen. Es spricht für die bildungspolitische Aufgeschlossenheit Kölns, dass sich aus Köln drei Schulen zum erstmöglichen Termin (1.8.2011) als Gemeinschaftsschulen beworben haben. Die dritte, Hauptschule Rochusstraße, ist nicht aus dem Rennen. Die fachlichen Ablehnungsgründe werden derzeit von der Schulverwaltung kritisch geprüft.

Etikettenschwindel?

Natürlich darf man nicht übersehen, dass die Veränderungsabsichten vor allen bei Schulen auf fruchtbaren Boden gefallen sind, deren Schulform faktisch ein Auslaufmodell darstellt. Daraus aber den Vorwurf zu konstruieren, diese Schulen würden nur „das Schild Hauptschule abschrauben“ und durch das Schild Gemeinschaftsschule ersetzen, also Etikettenschwindel betreiben, geht in mehrfacher Weise fehl:

  • Die Hauptschulen werden nicht umgewandelt, sondern neue Kollegien, neue Schulleitungen und neue Schüler und Schülerinnen werden eine neue Schule etablieren. Dass ein großer Teil der „alten“ Kollegien in die Gemeinschaftsschulen wechseln werden, ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil, sind es doch die „alten“ Kollegien, die die neuen Konzepte ausgearbeitet und den Mut zur Veränderung aufgebracht haben.
  • Die Unterrichtsziele orientieren sich an den Standards des Gymnasiums, d. h. dass jeder Schüler und jede Schülerin die Chance hat, den höchsten Bildungsabschluss zu erreichen. Diese Vorgabe führt zwingend dazu, dass das „alte“ Kollegium durch neue Lehrerinnen & Lehrer ergänzt wird, die die Befähigung für das Gymnasium bzw. die Realschule haben. Nicht das Schild wird ausgetauscht, sondern die gesamte Schulstruktur verändert.

Schule für Alle

In Richtung auf eine Schule für Alle machen diese Schulen noch einen weiteren Schritt: Sie werden von Beginn an Schulen sein, die behinderte und nicht behinderte Schüler und Schülerinnen aufnehmen, womit sie der UN-Konvention zur Inklusion entsprechen. In ihr ist die Inklusion, das Recht jedes Kindes auf eine Schule festgeschrieben, in der niemand ausgegrenzt wird, sondern in der die Vielfalt und Besonderheit der Einzelnen als Reichtum und Chance begriffen wird. Der Rat hat am 23.03.2010 diese Konvention für Köln als verbindlich verabschiedet.

Erfolgsfaktoren

Besteht nun für diesen Schulversuch eine realistische Umsetzungschance? Mit der ministeriellen Genehmigung werden vor allem die personellen Voraussetzungen  geregelt. Entscheidend ist der Blick auf die Seite der Schülerschaft und die pädagogischen Rahmenbedingungen: Die Eltern wollen - wie die repräsentative Befragung 2009 belegt - mit deutlicher Mehrheit, dass ihre Kinder länger gemeinsam lernen und dass behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam unterrichtet werden sollen. Die spezielle Befragung zu den Schulwünschen unter Einschluss der Gemeinschaftsschule vom November 2010 zeigt außerdem das hohe Interesse der Eltern, ihre Kinder an einer Gemeinschaftsschule anzumelden. Die notwendige Anzahl von 69 Schülern/Schülerinnen pro Gemeinschaftsschule wurde deutlich übertroffen. Diese Bereitschaft umfasst Schüler und Schülerinnen mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit. Auch die nach wie vor hohe Zahl an fehlenden Plätzen an Gesamtschulen wird zur Nachfrage nach Plätzen an den Gemeinschaftsschulen führen.

Ein weiterer Erfolgsfaktor dieses Modellversuchs besteht in der pädagogischen Leitidee der möglichst intensiven Förderung jedes Einzelnen. Um dies umsetzen zu können, haben die Schulen geringere Klassenfrequenzen, eine höhere Lehrerzuweisung und eine größere Gestaltungsfreiheit für die Organisation des Lernens: Sie können ab der Klasse 7 das Lernen situationsbedingt mehr differenziert oder mehr integrativ organisieren.

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