„Nachholbedarf bei der Wirtschaftsförderung“

Der Wirtschaftsausschuss wird sich am 5.11.2012 mit dem Antrag „Zwischennutzungen als Instrument der Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung“ befassen und der Verwaltung einen Arbeitsauftrag geben.

„Die Vermittlung und Vermietung von Gewerbe- und Büroflächen sowie Brachflächen für Zwischennutzungen ist in deutschen Großstädten längst ein relevantes Handlungsfeld, wie z.B. Berlin, Bremen, Frankfurt und Stuttgart zeigen, wo Wirtschaftsförderung bzw. Agenturen dieser Städte längst aktiv sind. Es wird Zeit, dass die Stadt Köln nachzieht, um im Wettbewerb der Großstädte nicht abgehängt zu werden. Bereits 2008 hat die Innovationsagentur Stadtumbau des Landes NRW dazu eine Studie und Handlungsempfehlungen veröffentlicht.“, erklärt <link>Jörg Frank, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion, die Zielsetzung des Antrags, der gemeinsam mit der SPD-Fraktion gestellt wird. 

Im Kern geht es darum, Nutzern, die befristet Gewerbe- oder Büroraum zu erschwinglichen Konditionen nachfragen, Angebote zugänglich zu machen. Es handelt sich dabei um Immobilien und Flächen, die nicht mehr uneingeschränkt vermarktbar sind, aber zeitlich befristet  sinnvoll nutzbar wären. Allein schon der industrielle Strukturwandel hat zur Folge, dass Gebäude, Hallen und Brachflächen zeitweilig leer und ungenutzt zurückbleiben. Viele Eigentümer haben durchaus auch ein temporäres Verwertungsinteresse. Nachfragende kommen aus der Kreativwirtschaft, sind Start-ups, Freiberufler aus diversen Dienstleistungsbranchen und auch Handwerksbetriebe. Nicht zuletzt existiert zunehmend Nachfrage von Stadtbewohner/innen nach temporären Gärten für Nutzpflanzen. Mobile Gärten, auch als „urban gardening“ bekannt, ist zur Bewegung geworden.

Zwischennutzungsmanagement bringt Angebot und Nachfrage für Zwischennutzungen gezielt, z.B. über eine Internetplattform, zusammen. Diese Dienstleistung gehört heutzutage zum Spektrum einer modernen städtischen Wirtschaftsförderung und Liegenschaftsverwaltung.
„Ein solches Engagement der befristeten Wiederinwertsetzung von Gewerbe- und Industrieflächen stärkt die Wirtschaftskraft und fördert neue Arbeitsplätze. Brachliegende Flächen und Objekte erhalten zudem wieder eine positive Ausstrahlungskraft, was für die Umgestaltung von Stadtquartieren ebenfalls förderlich ist. So entsteht durch ein kommunales Zwischennutzungsmanagement eine Win-Win-Situation für alle unmittelbar Beteiligten und die Stadtgesellschaft.“, so Frank abschließend.

Köln, 2. November 2012; verantwortlich: Jörg Frank, Fraktionsgeschäftsführer