Der Rat hat am 2. Februar 2010 die Entwicklung eines regionalen Logistikkonzepts in Auftrag gegeben. Das Konzept soll alle Verkehrsträger, die Güter bewegen, berücksichtigen. Das politische Ziel besteht darin, mit den Ressourcen, öffentliche Finanzen und Fläche, sparsam umzugehen und Umwelt- und Verkehrsbelastungen zu reduzieren.

Der Auftrag

Die Stadtgrenzen sind längst zu eng, um solche Lösungen zu erreichen. Deshalb umfasst der Auftrag Kooperationsmöglichkeiten von Bonn bis Neuss/Düsseldorf auszuschöpfen. Die bevorstehende Gründung einer gemeinsamen Logistik-Gesellschaft von HGK AG und Neuss-Düsseldorfer Häfen(NDH) ist dafür ein wesentlicher Schritt. Ausdrücklich sollen auch die bislang anderweitig oder minder genutzten Potenziale im Hafen Niehl I für den wassergebundenen Container-Umschlag genutzt werden. Außerdem braucht Köln ein KLV-Terminal im Kölner Norden und eine Optimierung des Güterverkehrszentrum Eifeltor. Das Terminal für den kombinierten Ladeverkehr (KLV) plant die HGK AG. Bislang geht es mit der sinnvollen 80 Mio. Euro Investition nicht voran. Wichtiges Ziel ist es, den LKW-Verkehr auf die Schiene zu lenken.

Neue Entwicklungen

Die Region ist in Sachen Logistik in Bewegung. So will der Bund will seinen 33%-Anteil am Duisburger Hafen verkaufen. Das Land NRW und die Stadt Duisburg halten je ein Drittel. Die Seehäfen Antwerpen und Rotterdam haben Interesse. Aber welches Interesse hat die Region? Hier zeigt sich die Notwendigkeit regionaler Kooperation, um sich als starker Akteur einmischen zu können.

Gutachten geplant

Die Verwaltung bereitet derzeit die Gutachtenvergabe vor. Die Angebotsaufforderung soll dem Wirtschaftsauschuss im Juli vorliegen. Für Herbst ist eine Beauftragung geplant. Es sind zwei Module vorgesehen. Eine analytische Untersuchung, die den Status Quo, die zukünftige Entwicklung im Güterverkehr, Infrastruktur und Flächenpotenziale erfasst und bewertet. Der zweite Teil soll strategische Zielsetzungen, regionale Kooperationsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen darstellen. Das Gesamtkonzept soll Ende 2012 vorliegen. Dabei wird auch eine Bürgerbeteiligung Zeit beanspruchen. Beteiligung, transparente Verfahren und kontinuierliche Informationen der Öffentlichkeit sollen zukünftig demokratischer Standard solch komplexer Vorhaben sein.

Bürgerbeteiligung

Die Entwicklung des regionalen Logistikkonzepts soll durch ein Bürgerbeteiligungsverfahren begleitet werden. Die grüne Ratsfraktion hält es für notwendig, jeweils zu den Ergebnissen der Teiluntersuchungen öffentliche Bürgerveranstaltungen durchzuführen. Die Diskussionsergebnisse sollen dann in die Beratung der Ratsausschüsse einfließen.

Logistikforum

Der Ratsauftrag sieht auch die Gründung eines Logistikforums mit „in der Region relevanten Akteuren“ vor. Dies soll nun im Herbst 2011 gebildet werden. Einer seiner Aufgaben ist auch die Begleitung des regionalen Logistikkonzepts. Ihm sollen Repräsentanten der regionalen Logistikwirtschaft, Infrastrukturbetreibenden, wie z.B. HGK, NDH und Flughafen, Wissenschaft, Umweltverbände, Gewerkschaft,  Fachverbände, Fachverwaltung und Vertretenden der Ratsfraktion angehören.   

<link>Jörg Frank