Eurogames in Budapest

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

im kommenden Juni finden in Budapest die Eurogames der Lesben und Schwulen statt. Ähnlich wie bei den Gay Games in Köln im Jahr 2010, treten auf europäischer Ebene Lesben und Schwule im sportlichen Wettstreit gegeneinander an. 

Es gibt berechtigten Anlass zur Sorge, dass es von rechtsextremistischen Gruppen zu Übergriffen auf die Teilnehmer der Veranstaltung kommt.  Auf der jüngsten Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule, Transgender hat auf Antrag des SC Janus die Stadt AG folgenden Beschluss gefasst:

„Die stimmberechtigten Mitglieder der Stadtarbeitsgemeinschaft LST bitten Herrn Oberbürgermeister Roters sich in einem persönlichen Schreiben an den Oberbürgermeister der Stadt Budapest zu wenden und ihn zu bitten alles Mögliche zu unternehmen, um die Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Eurogames zu garantieren. Weiterhin bitten die stimmberechtigten Mitglieder um ein Anschreiben des Oberbürgermeisters an die Kölner Abgeordneten im Europaparlament, um von dort aus die politische Initiative zu  ergreifen, auf Ungarn dahingehend einzuwirken, dass die Eurogames 2012 ohne Gefahr für Leib und Le-ben der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchgeführt werden können.“

Diesen  Beschluss begrüßen wir ausdrücklich. Wir halten es jedoch für sinnvoll, dass sich verschiedene Städte Europas in einer gemeinsamen Initiative an die Budapester Stadtregierung wenden, um somit dem berechtigten Anliegen mehr Aufmerksamkeit zu verleihen. Zuletzt fanden beispielsweise die Eurogames in unseren Partnerstädten Rotterdam und Barce-lona statt. Vor einem Jahr haben sich anlässlich des Abschlusses des AHEAD-Projektes (Weißbuch gegen Homophobie) viele Städte getroffen und eine enge Zusammenarbeit in der Arbeit gegen Homophobie vereinbart (Utrecht, Gent, Paris, Genf, Turin, Barcelona, Berlin, Köln u. a.).

Wir sollten uns dieser Netzwerke zu diesem Zweck bedienen und gemeinsam mit den Abgeordneten der EU und den Organisationen der EU, die die Einhaltung der Lissabon-Verträge in Bezug auf die Menschenrechtsfragen genau im Blick haben,  eine Initiative starten.

Nach dem Erfolg der Gay Games stünde Köln das gut zu Gesicht, zumal etliche Kölnerinnen und Kölner – darunter auch Ratsmitglieder - nach Budapest fahren werden.  Anlässlich der Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Köln hat RM Andreas Wolter den  neu gewählten Präsidenten des Europäischen Parlamentes Martin Schulz auf die Problematik in Budapest hingewiesen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn die Stadt Köln eine solche Initiative startet. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir viele Unterstützer finden werden, die mitmachen.

Mit freundlichen Grüßen

Barbara Moritz    Andreas Wolter