Köln, 29. Mai 2018

Bei Ausschreibung auf hohe Wiedergewinnung von Rohstoffen achten

In einem gemeinsamen Antrag haben GRÜNE und CDU den Vorstoß unternommen, mehr Handys und Tablets als bisher aufzubereiten und wiederzuverwerten oder zu recyceln. Dazu sollen die Stadt Köln und ihre stadtnahe Beteiligungsgesellschaft Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe AWB Sammelboxen in städtischen Gebäuden aufstellen, dessen Inhalt anschließend von einem Drittanbieter verwertet werden soll. Der Antrag wurde auf der heutigen Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Grün mit großer Mehrheit beschlossen.

„Mit unserer Antragsinitiative wollen wir die ressourcenschonende Verwertung von Handys, Smartphones und Tablets weiter voranbringen. Das ist schon alleine ökologisch höchst sinnvoll, enthalten die elektronischen Geräte doch eine Vielzahl von schädlichen und wertvollen Inhaltsstoffen, die nicht einfach im Müll landen sollten. Außerdem lassen sich viele Handys, die von ihren Besitzerinnen und Besitzern abgegeben werden, problemlos weiterverwenden“, betont der umweltpolitische Sprecher der GRÜNEN im Kölner Rat, Gerd Brust.

Beispiele aus der privaten Wirtschaft zeigen, dass es längst entsprechende Initiativen und Sammelstellen gibt, die sich den nicht mehr benötigten elektronischen Geräten annehmen und sie sogar gewinnbringend wiederverwerten. Selbst bei dem so sensiblen Thema wie dem Datenschutz vormals im Dienstgebrauch stehender Handys gibt es inzwischen Dienstleister, die garantieren, dass gespeicherte Daten nicht in den Besitz Unbefugter geraten, wenn sie wiederverkauft werden.

„Die Stadt Köln kann hier mit gutem Bespiel vorangehen und die Recyclingquote mit dem Aufstellen von Sammelboxen in ihren eigenen Gebäuden weiter erhöhen. Das spart Ressourcen und wirkt nach ökologischen wie ökonomischen Aspekten nachhaltig“, so Gerd Brust abschließend.

Hintergrund

Elektronische Geräte wie Handys, Smartphones oder Tablets sind komplex im Aufbau. So werden eine ganze Reihe „kritischer Metalle“ verbaut, wenn auch nur in geringen Mengen. Neben wertvollen wie Gold, Silber oder Kobalt sind in den Geräten auch gefährliche weil für den Menschen giftige Schwermetalle wie Blei oder Cadmium enthalten. Nach einer Untersuchung eines renommierten Öko-Instituts steckt in jedem Smartphone durchschnittlich rund 300 Milligramm Silber und 30 Milligramm Gold, in jedem Akku im Schnitt 6,3 Gramm Kobalt. Alleine 2015 wurden weltweit 1,3 Milliarden Smartphone gekauft, in Europa liegt das jährliche Aufkommen für Elektroschrott insgesamt bei rund zehn Millionen Tonnen. Mehr als die Hälfte davon landet auf dem Müll.

Unterlagen im Ratsinformationssystem:

● <link https: ratsinformation.stadt-koeln.de>Gemeinsamer Antrag "Recycling von Diensthandys und -tablets"

Kontakt: Gerd Brust

verantwortlich: Jörg Frank