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Archiv Pressemitteilungen

Über die Jahre haben sich viele Pressemitteilungen und Kommentare zum aktuellen politischen Geschehen angesammelt. Hier sind die Pressemitteilungen der GRÜNEN im Kölner Rat aus den letzten Jahren zu finden. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern. Sollte etwas spezielles gesucht werden, so verwenden Sie bitte auch unsere Suchfunktion.

2019 haben wir unsere Webseite erneuert, die älteren Mitteilungen sind nur teilweise dem neuen Design angepasst worden ;-).

OB Roters bildet AG gegen die Verlotterung der Altstadt - „Ballermann“ am Rhein

Wenn man mit dem Zug über die Hohenzollernbrücke fährt und das Altstadtpanorama sieht, schlägt das Herz des Reisenden höher. Taucht man in die Altstadt ein, macht sich Enttäuschung, ja Entsetzen breit.
Nicht allein die jahrelangen Baustellen für die Nord-Süd-Stadtbahn quälen dieses Viertel.

Die Bürgerinitiative Altstadt legte mit ihrer jüngsten Dokumentation den Finger in die Wunde: vernachlässigte Fassaden, Billigläden und Imbisse besonders im sogenannten Hühnergassen-Viertel, Kriminalität und verantwortungslose Hauseigentümer, denen es um den schnellen Euro geht. Kein Wunder, dass sich sogenannte Ballermann-Touristen hier wohlfühlen und dass Köln die Hauptstadt der Junggesellenabschiede geworden ist.
Der Rat hat vor Jahren eine Gestaltungssatzung für die Außengastronomie beschlossen, hat mit Hilfe des Platzkonzeptes versucht, die Events zu reduzieren und ihre Qualität zu erhöhen und sich mit einem Bebauungsplans bemüht, das verträgliche Miteinander von Hotels, Gastronomie und Wohnen zu organisieren.

Heute muss man mit Bedauern feststellen, dass der Abwertungsprozess immer weiter geht.
Alle Fraktionen im Rat halten an dem Ziel fest, Wohnen in der Altstadt zu stärken. Wenn die Bewohnerinnen und Bewohner erzählen, wie das im Einzelnen aussieht, fragt man sich, wie sie das auszuhalten. Der Grundsatz  „nach vorne heraus darf es auch laut sein, aber die Innenbereiche müssen geschützt werden“ gilt längst nicht mehr. Auf den kleinen Plätzen ist es nicht lauschig, sondern schlichtweg laut durch hunderte Gäste der Außengastronomie. Vom Rheinufer dröhnen im Sommer die Partyschiffe rücksichtslos ihre Schlagerparaden.

Aber das Schlimmste ist wohl, dass gierige Hoteliers sich angewöhnt haben, Zimmer und Wohnungen in Wohnhäusern anzumieten, um dort die Opfer der Junggesellenabschiede - meist alkoholisiert und entsprechend randalierend – zu beherbergen. Auf diese Weise versuchen sie, den Bebauungsplan zu umgehen. So etwas heißt neudeutsch „Boardinghouse“. Ursprünglich war diese Wohnform für Berufstätige vorgesehen, die zeitweilig in der Stadt zu tun hatten. Jetzt bedroht diese Wohnform das politische Ziel, Wohnen in der Altstadt zu stärken. In manchen Wohnhäusern gibt es schon gar keine „normalen“ Wohnungen mehr.

Hier lässt der Gesetzgeber die Stadt allein. Neben den Bemühungen vor Ort, diesem Treiben soviel Schwierigkeiten wie möglich zu machen, ist der Gesetzgeber aufgerufen, dringend Abhilfe zu schaffen und die „Boardinghouse“-Nutzung als Gewerbe zu definieren.
Falsch wäre es, nun auf den Gesetzgeber zu warten. Es muss jetzt alles getan werden, was das Ordnungs-, Polizei- und Baurecht hergibt, um dem Niedergang der Altstadt Einhalt zu gebieten. Es braucht genauso viel Fantasie, wie die einiger  verantwortungsloser Eigentümer, die den Hals nicht voll kriegen.
„Ballermann“ darf nicht die Marke Köln sein.  

Barbara Moritz

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